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Warnung vor Kürzungen des AMS-Frauenprogramm-Budgets

Frauenorganisationen warnen derzeit vor Kürzungen.
Frauenorganisationen warnen derzeit vor Kürzungen. ©APA/EVA MANHART (Symbolbild)
Organisationen haben vor Kürzungen des arbeitsmarktpolitischen Frauenprogramms des Arbeitsmarktservice (AMS) im nächsten Jahr gewarnt.

Organisationen warnen vor Kürzungen des arbeitsmarktpolitischen Frauenprogramms des Arbeitsmarktservice (AMS) im nächsten Jahr. Ähnliches gilt auch für andere Bereiche. AMS-Vorständin Petra Draxl sprach im Ö1-"Mittagsjournal" von einer Kürzung von 6,2 Prozent des gesamten Förderbudgets des AMS, es beinhalte nach aktuellem Stand 1,33 Mrd. Euro. Vier Organisationen forderten am Mittwoch vor Journalisten eine Aufstockung des Frauenprogramm-Budgets auf 120 Mio. Euro.

Förderbudget des AMS lag 2024 bei 1,418 Mrd. Euro

2024 lag das Förderbudget des AMS bei 1,418 Mrd. Euro. Für Frauen soll es im kommenden Jahr 59,7 Mio. Euro geben, das ist ein Minus von 3,8 Mio. Euro, teilte das AMS gegenüber der APA mit. Aufgrund der Nationalratswahl im Herbst gebe es nun keine Budgetverhandlungen, deshalb sei mit dem geltenden Bundesfinanzrahmen zu kalkulieren, so Sabine Rehbichler von arbeit plus beim Pressegespräch. Man gehe davon aus, dass es keine zusätzlichen Mittel geben und zu Kürzungen kommen werde. Kostensteigerungen gebe es schließlich durch höhere Kollektivvertragsgehälter, zudem sei mit einer Inflation von vier Prozent zu rechnen. Rehbichler appellierte an die aktuelle Regierung, sich für mehr Mittel einzusetzen.

Statt 60 Mio. Euro fordern die Vereine sprungbrett, ABZ*AUSTRIA, arbeit plus und das Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen im Jahr 120 Mio. Euro und eine jährliche Indexanpassung für das arbeitsmarktpolitische Frauenprogramm. Außerdem sollen Verträge mit den Trägerorganisationen von arbeitsmarktpolitischen Angeboten für Frauen künftig auf eine Dauer von fünf Jahren anstelle von einem Jahr abgeschlossen werden, um für Planungssicherheit zu sorgen. Auch werden neue Investitionen im Bereich psychosoziale Beratung gefordert.

Draxl: Budget sei noch vorläufig

Das Budget sei noch vorläufig, sagte Draxl. Sie geht davon aus, dass die neue Bundesregierung im Budget auf die steigende Arbeitslosigkeit reagieren werde. Die Kürzungen würden jetzt allerdings auch Frauenprojekte betreffen und dort für Unsicherheit sorgen, auch Kündigungen und eine Reduktion des Angebots könnten notwendig sein. Man könne sich künftig ansehen, in welchen Bereichen mehrjährige Verträge Sinn machen würden, jedoch brauche das AMS dafür zuvor selbst budgetäre Sicherheit.

Das Frauenprogramm umfasst etwa Frauenberufszentren und Programme wie "FiT - Frauen in Handwerk und Technik". So würde dem Gender Pay Gap entgegengewirkt, stellte Manuela Vollmann von ABZ*AUSTRIA fest. 82 Prozent der FiT-Absolventinnen waren oder sind in handwerklich-technischen Berufen beschäftigt. Auch im vergangenen Jahr sei man schon von Kürzungen betroffen gewesen, so Martina Fürpass von sprungbrett - das habe Stundenkürzungen beim Beratungspersonal und eine Abgabe von Räumen erfordert.

Beim AMS gebe es jetzt schon eine vierprozentige Überförderung von Frauen, sagte Sophie Hansal vom Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, diese soll laut Draxl auch bestehen bleiben. Vier Prozentpunkte mehr an Fördermitteln, als dem Anteil der Frauen an der Gesamtarbeitslosigkeit entspricht, werden für sie bereitgestellt. Das sei auch notwendig, da die Erwerbsbeteiligung von Frauen um acht Prozent niedriger sei als jene der Männer und mehr als 50 Prozent aller Frauen in Österreich in Teilzeit arbeiten würden, meinte Hansal. Mehr als die Hälfte der Arbeitszeit von Frauen sei zudem unbezahlt.

(APA/Red)

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