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Warnung vor Chemikalie in Säften

Im Streit um die Gefährlichkeit der in Fruchtsäften gefundenen Druckchemikalie ITX hat erstmals ein deutscher Toxikologe vor Folgeschäden der Substanz gewarnt.

„Wer ITX für unbedenklich hält, der bagatellisiert“, sagte der stellvertretende Direktor des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie an der Universität Kiel, Hermann Kruse, der Berliner „tageszeitung“ (Dienstagsausgabe).

Das deutsche Verbraucherministerium hatte nach den Berichten über die ersten ITX-Funde in der vergangenen Woche erklärt, das Vorhandensein von ITX sei zwar unerwünscht; es lägen jedoch gegenwärtig keine Hinweise vor, dass die Druckchemikalie in den gefundenen Mengen ein Gesundheitsrisiko darstelle. Dies gehe aus einer Risikoeinschätzung der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervor.

Dagegen sagte der Toxikologe Kruse der „taz“, aus Tierversuchen gebe es Hinweise, dass ITX das Erbgut verändere. „Männer und Frauen könnten ein Fortpflanzungsproblem bekommen und die Nachkommen krank werden.“ Die „laxe Beurteilung“ durch das Ministerium sei nicht gerechtfertigt: „Wir wissen noch gar nicht, ob ITX Nerven schädigt, das Immunsystem schwächt oder den Hormonhaushalt beeinflusst.“

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