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Waldhäusl-Sager: Wiener Schulklasse nach Semesterferien bei Ludwig

Ludwig empfängt Schüler, in deren Richtung Waldhäusl umstrittene Aussagen getätigt hat, im Februar in Wien. Darüber hat ein Sprecher informiert.
Ludwig empfängt Schüler, in deren Richtung Waldhäusl umstrittene Aussagen getätigt hat, im Februar in Wien. Darüber hat ein Sprecher informiert. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wird die Wiener Schüler, in deren Richtung Niederösterreichs FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl seine umstrittenen Aussagen getätigt hat, zu Beginn der übernächsten Woche im Rathaus empfangen, erklärte ein Sprecher der APA am Freitag.
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Der genaue Termin werde noch fixiert bzw. kommuniziert, hieß es.

Wiener Schulklasse im Februar bei Ludwig

Ludwig hatte bereits am Donnerstag betont: "Die zutiefst menschenverachtenden Aussagen eines Landesrates der FPÖ aus Niederösterreich sind mit aller Vehemenz abzulehnen." Er habe die im TV von Waldhäusl angesprochene Schulklasse ins Rathaus eingeladen, "um deutlich zu machen, dass ich gerade junge Menschen, die einen Beitrag in unserer Gesellschaft leisten wollen, sehr schätze".

Bereits zu Besuch waren die Schülerinnen am Donnerstag im Parlament, wo sie auf Einladung von Mandatarin Barbara Neßler (Grüne) unter anderem den Plenarsaal besichtigten. Zu einem Austausch kam es dabei mit Justizministerin Alma Zadic (Grüne), die ebenfalls mit Migrationshintergrund in Wien-Favoriten aufgewachsen war und den Jugendlichen von ihren Erfahrungen berichtete.

Massive Kritik nach Waldhäusl-Aussagen

Anlass für die massive Kritik an Waldhäusl sind Aussagen, die er am Dienstabend in der Puls 4-Sendung "Pro und Contra" getätigt hat. Eine Schülerin hatte auf den Migrationshintergrund von sich und Personen aus ihrer Klasse verwiesen und betont, dass sie nicht in Wien wären, wenn Waldhäusls Vorstellungen zum Thema Asyl umgesetzt worden wären. Die Antwort des Freiheitlichen: "Auf die Frage, wenn das schon geschehen wäre, dass hier sehr viele nicht in der Schule wären: Dann wäre Wien noch Wien."

Waldhäusl-Zitat für Mikl-Leitner "jenseitig"

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bezeichnete das Zitat als "jenseitig". Von der SPÖ kam eine Rücktrittsaufforderung. SOS Mitmensch startete eine Petition mit der Abberufung Waldhäusls als Ziel.

Auch der von Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) eingerichtete Integrationsrat stellte am Freitag via Aussendung fest: "Ein Wien ohne zugewanderte Menschen hätte es, auch historisch betrachtet, nie gegeben." Das Gremium verurteilte die "rassistischen Äußerungen" ebenfalls "aufs Schärfste".

"Ohne Migration wäre Wien vor allem eines, nämlich leer"

"Alle Stadtbürgerinnen und Stadtbürger Wiens tragen, unabhängig von ihrer Herkunft, Sprache, Ethnizität, Religionszugehörigkeit oder Staatsbürgerschaft, zum friedlichen und gelungenen Zusammenleben in der Bundeshauptstadt bei und machen sie zu einer der lebenswertesten Metropolen weltweit", betonte man. Ohne Migration wäre Wien vor allem eines, nämlich leer.

Grüne berichteten von rassistischer Aktion bei Schule

Am Vormittag berichteten die Grünen von einer rassistischen Aktion bei der Schule. In der Nacht hätte eine Gruppe - laut Informationen der Partei handelte es sich um die Identitären - ein Transparent am Gelände angebracht. Außerdem seien hunderte Flyer mit rassistischen und verhetzenden Botschaften am Schulgelände verteilt worden, hieß es in einer Aussendung.

(APA/Red)

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