Wahlplakate: Von originell bis spannend und keiner Botschaft

Primäre Funktion der Plakate für die Gemeindewahl 2010 sei es, auf die jeweiligen Spitzenkandidaten hinzuweisen. Sie stellen eine Aufforderung zur Wahl dar; eine der wichtigsten Aufgaben der Plakate ist es, die Wähler an die Wahl zu erinnern. Auf die Entscheidung haben sie letztlich keinen großen Einfluss, erklärt Medienpsychologe Dr. Guido Kempter gegenüber VOL Live.
Klare politische Botschaft
Wahlplakate sollen eine klare politische Botschaft vermitteln, diese vermisst Kempter jedoch bei fast allen Parteien. Lediglich die FPÖ habe eine klare Aussage auf ihren Plakaten, doch die Botschaft sowie die Gestaltung der F-Plakate unterscheiden sich nur marginal von denen zur Landtagswahl. Das führt eher zur Irritation beim Wähler, als dass diese einen positiven Effekt auslösen könnten, so Kempter.
Interessant ist, dass beinahe alle Plakate die gleiche Botschaft vermitteln wollen: Es geht um Bürgernähe. Am besten werde dieses Anliegen von den Plakaten des Bregenzer Bürgermeisters kommuniziert, da das Miteinander bei Markus Linhart durch das Bildmotiv verstärkt werde.
Ausgefallen und spannend
Die Dornbirner Volkspartei liefert mit dem zweiseitigen Plakat in Form einer angebissenen Birne gewiss ein ausgefallenes Plakat für den Wahlkampf. Hier wird mit dem Symbol der Birne gearbeitet, vorne ist die Person darauf ersichtlich, auf der Rückseite die politische Botschaft, erklärt der Werbeexperte. Daher unterscheide es sich nicht nur in der Form, sondern auch in der gesamten visuellen Botschaft, die die Leute wiederum eher zur Wahl motivieren würde.
Ein in Folgen wirkendes und somit Aufmerksamkeit erregendes Wahlplakat stellt jenes der Bregenzer SPÖ dar. Zunächst ohne einen Kandidaten abzubilden, wurde ein in blau und weiß gehaltenes Plakat mit Text aufgestellt. Ein paar Tage später wurde dieses mit einem im gleichen Design gestalteten und den Kandidaten Ritsch abbildenden Plakat überklebt. Diese Aktion erzeugt Interesse und funktioniert, so Kempter.
Vergleich zur Landtagswahl
Bei den Grünen sowie der FPÖ habe sich im Vergleich zur Landtagswahl im Vorjahr hinsichtlich der Plakatgestaltung nicht sehr viel verändert. Die ÖVP schlug mit dem Plakat des Dornbirner Bürgermeisters Wolfgang Rümmele einen neuen Weg ein. Bei der SPÖ werde das Prinzip der dargestellten Person zwar beibehalten, doch die Hintergrundmotive haben sich laut Kempter zum Positiven hin entwickelt: Während es bei der Landtagswahl eher staatstragende Bildmotive waren, sind es nun vielmehr dezente Motive, die der Rolle dieser Wahl entgegen kommen.
Medienpsychologe Kempter zur Wirkung, Optik und Botschaft der Wahlplakate:
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