AA

Waffenverbotszone am Wiener Yppenplatz: Neue Maßnahmen der Polizei ab August

Die Maßnahmen treten mit Freitag, 1. August, in Kraft.
Die Maßnahmen treten mit Freitag, 1. August, in Kraft. ©APA/ALEX HALADA
Ab 1. August tritt am Yppenplatz in Wien-Ottakring ein Waffenverbot in Kraft. Zusätzlich wird eine Schutzzone zum Schutz Minderjähriger eingerichtet.
Favoriten führt Verbotszone weiter
Waffenverbot am Reumannplatz

Mit Wirksamkeit ab 1. August 2025, 00:00 Uhr, gelten im Bereich des Yppenplatzes im 16. Wiener Gemeindebezirk zwei neue Verordnungen der Landespolizeidirektion Wien: eine Waffenverbotszone gemäß § 36b Sicherheitspolizeigesetz (SPG) sowie eine Schutzzone nach § 36a SPG. Ziel der Maßnahmen sei laut Polizei, das Sicherheitsgefühl und den Schutz der Bevölkerung im öffentlichen Raum – insbesondere jenem von Minderjährigen – gezielt zu stärken. Bisher gelten solche Bestimmungen für den Praterstern in der Leopoldstadt sowie Reumannplatz samt Keplerplatz in Favoriten.

Verbot von Waffen und gefährlichen Gegenständen am Wiener Yppenplatz

Die Waffenverbotszone untersagt das Mitführen von Waffen und gefährlichen Gegenständen im definierten Bereich rund um den Yppenplatz – es sei denn, ein nachvollziehbarer, gesetzeskonformer Grund liegt vor, etwa im Rahmen beruflicher Tätigkeit. Personen mit waffenrechtlicher Bewilligung sowie das Mitführen von Reizgassprays zur Selbstverteidigung sind von der Regelung ausgenommen. Die Zone gilt ganztägig bis einschließlich 1. November 2025.

Schutzzone rund um den Kinderspielplatz

Zusätzlich wird das Areal der Kinderspiel- und Parkanlage am Yppenplatz sowie ein Umkreis von 150 Metern zur Schutzzone erklärt. Diese Maßnahme soll Kinder und Jugendliche vor bestimmten strafbaren Handlungen schützen. Personen, bei denen konkrete Anhaltspunkte für ein potenzielles Gefährdungspotenzial bestehen, können von der Polizei aus dem Bereich weggewiesen werden. Die Verordnung gilt täglich rund um die Uhr und endet mit 1. Februar 2026 – eine vorzeitige Aufhebung bleibt möglich.

Bürgermeister Ludwig: "Keine Toleranz für Gewalt in Wien"

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig betont die Bedeutung klarer Regeln für das Zusammenleben: "Die gute Zusammenarbeit der Stadt Wien mit der Wiener Polizei ist auch mitverantwortlich dafür, dass Wien eine der sichersten Millionenmetropolen weltweit ist. Jedoch müssen dort, wo es notwendig ist, auch strengere Regelungen getroffen werden, denn in Wien gibt es keine Toleranz für Gewalt." Ludwig sprach sich erneut für ein bundesweites Waffenverbot aus.

Breite Unterstützung für Waffenverbotszone in Wien-Ottakring

Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl führte aus: "Waffenverbots- und Schutzzonen sind eine gezielte Maßnahme der Kriminalprävention mit dem Ziel, Gewalttaten bereits im Vorfeld zu verhindern. Unser Anspruch ist es, sowohl das subjektive Sicherheitsgefühl als auch die objektive Sicherheitslage nachhaltig zu stärken." Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp betonte: "Der Yppenplatz ist ein Ort, wo Menschen zusammenkommen, um ihre Zeit dort verbringen zu können - dieser muss für alle sicher und frei nutzbar sein." Die im August in Kraft tretende Schutz- und Waffenverbotszone sieht sie als "eine wichtige Maßnahme, die durch die nachhaltige Exekutierung der Polizei einiges verbessern wird". Der Yppenplatz mit dem benachbarten Brunnenmarkt gilt mit vielen Lokalen als eines der "buntesten" Wiener Grätzln.

Die Bezirksvorstehung verwies in einer Aussendung weiters auf schon zuvor erfolgte Maßnahmen wie eine verbesserte Beleuchtung und die Einführung von "Grätzlgesprächen". Die Schutz- und Waffenverbotszone könne aber nur wirken, wenn ausreichend Personal für die Kontrolle zur Verfügung steht. "Nach wie vor fehlen im Stadtpolizeikommando Ottakring und Hernals seit Jahren über 100 Polizistinnen und Polizisten, die dringend gebraucht werden", hieß es. Das Waffenverbot sei "eine gezielte und verhältnismäßige Maßnahme für mehr Sicherheit in Ottakring", sagte NEOS-Wien-Sicherheitssprecher Lukas Burian in einer Aussendung. Es sei eine Reaktion auf die Sicherheitslage in Wiener Bezirken und Grätzln. "Nachdem es am Yppenplatz 2024 zu einer Schießerei und mehreren Messer-Attacken gekommen ist, ist es sinnvoll, auch hier Maßnahmen zu setzen."

Der Obmann der Wiener Volkspartei Ottakring, Stefan Trittner, sagte in einer Aussendung: "Ich freue mich, dass diese Forderung der Wiener Volkspartei Ottakring nun endlich erfüllt wird. Die Waffenverbotszone ist dringend nötig, denn die Gewaltkriminalität vor Ort ist unerträglich geworden." In den vergangenen Jahren habe sich Drogengewalt festgesetzt. "Es gab eine Schießerei, und es gibt ständig Messerangriffe und Schlägereien." Für den Ottakringer FPÖ-Bezirksparteiobmann NAbg. Michael Oberlechner ist die Zone hingegen "nichts anderes als eine reine Alibimaßnahme, die an den tatsächlichen Problemen komplett vorbeigeht". Er verwies in einer Aussendung auf die Waffenverbotszonen an Praterstern und Reumannplatz, wo es "trotzdem tagtäglich Messerstechereien, Gewalt-Exzesse und Bandenkriminalität" gebe.

(Red)

  • VOL.AT
  • Wien - 16. Bezirk
  • Waffenverbotszone am Wiener Yppenplatz: Neue Maßnahmen der Polizei ab August