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Waffenruhe im Nahen Osten: Gaspreis bricht nach starken Anstiegen ein

Symbolbild: Spezialschiff „Excelsior“ am LNG-Anleger in Wilhelmshaven
Symbolbild: Spezialschiff „Excelsior“ am LNG-Anleger in Wilhelmshaven ©dpa
Der Preis für europäisches Erdgas ist am Dienstagmorgen nach einem starken Anstieg seit 13. Juni mit der Hoffnung auf eine Entspannung der Lage im Nahen Osten wieder stark gesunken.

Im Krieg zwischen Israel und dem Iran einigte man sich auf eine Waffenruhe.

Der Terminkontrakt TTF für europäisches Erdgas zur Auslieferung in einem Monat sank in den ersten Handelsminuten um mehr als 12 Prozent. Zuletzt wurde der Terminkontrakt zu 35,40 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt, nachdem er am Vortag noch bei etwa 41 Euro gelegen hatte. Mit der Talfahrt erreichte der Gaspreis wieder in etwa das Niveau, das er zu Beginn des Kriegs zwischen Israel und dem Iran am 13. Juni hatte. In den vergangenen Handelstagen war die Notierung vor allem durch die Sorge einer Eskalation des Kriegs mit einer möglichen Blockade der Meerenge von Hormus als wichtige Transportroute für den Handel mit Flüssiggas nach oben getrieben worden.

Auswirkungen der Nahost-Spannungen

Zwar wird der Großteil des Gases, das die Meerenge von Hormus passiert, nach Asien geliefert. Engpässe und höhere Preise auf dem asiatischen Markt hätten aber auch Auswirkungen auf den Gashandel in Europa gezeigt, da beide Regionen um einen begrenzten Anteil der globalen Versorgung mit Flüssiggas konkurrieren. Angesichts der wachsenden Hoffnung auf eine Deeskalation im Nahen Osten gehen Marktbeobachter davon aus, dass sich die Händler wieder darauf konzentrieren, die europäischen Gasvorräte mithilfe der steigenden Lieferungen aus den USA aufzufüllen.

Gaspreis-Anstieg vorerst ohne Folgen für Haushalte

Der jüngste Anstieg des Gaspreises infolge des Angriffs auf den Iran wird vorerst ohne Folgen für die heimischen Haushalte bleiben. Kurzfristige Preisschwankungen würden sich nicht auf die Endkundenpreise auswirken. Anders sehe es aus, wenn die Preise länger hoch bleiben würden, sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Die Konsequenz müsse sein, sich weiter von Energieträgern wie Gas und Öl unabhängig zu machen.

"Eine Steigerung der Energieunabhängigkeit führt dazu, dass wir Preisspitzen durch Konflikte nicht mehr so stark ausgeliefert sind", sagte Urbantschitsch.

Die Befüllung der heimischen Gasspeicher sieht der Energie-Regulator auf einem guten Weg. Schon jetzt seien 60 Terawattstunden (TWh) Erdgas eingespeichert, also fast der Jahresverbrauch von zuletzt 75 TWh.

(APA/dpa)

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