Zu Gesicht bekamen sie den Vogel angeblich nicht. Lins informierte dennoch die Verantwortlichen in der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch.
BH prüft die Sache
Mit Folgen: Denn just an dieser Stelle will die Gemeinde Koblach einen Rad- und Fußweg errichten, respektive einen bereits vorhandenen Fußweg ausbauen, unter anderem aus sicherheitstechnischen Gründen – und mit Unterstützung des Landes. Bei der kommissionellen Verhandlung Ende Juli beriefen sich die Beamten der Bezirkshauptmannschaft dann allerdings auf die Beobachtung der beiden Frauen. Und seither prüft die Bezirkshauptmannschaft und ruht das Verfahren, zum Ärger von Landesrat Rein und zum Ärger von Bürgermeister Fritz Maierhofer.
Man muss doch damit aufhören, vernünftige Projekte zu stoppen, nur weil irgendjemand diesen Vogel gehört haben will, ärgerte sich Rein gestern. Und an der Sinnhaftigkeit dieses Projektes gebe es nun wirklich keine Zweifel: Es dient der Sicherheit aller Menschen, die entlang der Landesstraße wohnen. Und insgesamt, meinte Rein auf VN-Anfrage salopp, sollten Menschen eigentlich schon noch über den Vögeln stehen.
Maierhofer, nicht minder entrüstet, schrieb der Bezirkshauptmannschaft einen Brief – der den VN vorliegt – und betont in diesem Schreiben nochmals die Sinnhaftigkeit des geplanten Radwegs. Unter anderem sei der Weg seit Jahrzehnten im Flächenwidmungsplan als Gehverbindung dokumentiert; werde zudem seit Jahren im Räumlichen Entwicklungskonzept der Gemeinde gefordert. Zudem, schreibt Maierhofer, benutzt die Landwirtschaft seit Jahrzehnten dieses Verbindung.
Vor Verkehr schützen
Vor allem aber ermögliche der neue Weg, als letzter kleiner Lückenschluss in der Gegend gedacht, allen Fußgängern und Radfahrern, insbesondere auch der Koblacher Jugend, in Zukunft abseits des großen Verkehrs geschützt und in kurzer Wegführung bis ins Dorfzentrum und weiter zum Landesradweg zu fahren. Maierhofer appelliert deswegen an die Bezirkshauptmannschaft, eine Entscheidung zum Wohle und im Interesse der Gemeinde durchzuführen.
Vogel oder Radweg? Für Ornithologe Alwin Schönenberber (siehe Randspalte) ist diese Frage schnell beantwortet: Es gibt im ganzen Land Vorarlberg nur noch 20 Wachtelkönige – dieser Vogel verdient besonderen Schutz.
Wachtelkönig: S 18 scheiterte
Unter anderem am Wachtelkönig, einer vom Aussterben bedrohten Vogelart, war die S 18 gescheitert. So hatte der Verfassungsgerichtshof im Juli 2006 die Trassenführung der geplanten S 18 für rechtswidrig erklärt, weil die Straße mitten durch ein Vogelschutzgebiet, das Revier des Wachtelkönigs, geführt hätte.
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