In Vorarlberg begann mit dem Bau der “Vorarlbergbahn” zwischen Lochau und Bludenz im Jahre 1870 die Zuwanderung italienischsprachiger Bauleute. Den zahlenmäßigen Höhepunkt fand diese Bewegung ab 1880 mit dem Bau der Arlbergbahn.
Ähnlich den Bregenzerwäldern und Montafonern zogen viele Männer aus den Bergdörfern des Valsugana, Primiero, Val di Sole und Nonstals des Sommers auf Baustellen in der näheren und ferneren Umgebung. Dabei erwarben sie sich im Laufe der Zeit im alpinen Straßenbau und in der Errichtung massiver Steinmauern besondere Kenntnisse und Fertigkeiten. Beides war beim Bau von Eisenbahntrassen und bei der Erstellung industrieller Infrastrukturbauten wie massiven Produktionsgebäuden in Vorarlberg gefragt.
Der Historiker Meinrad Pichler erzählt in seinem Vortrag überaus lebendig von der Organisation und den sozialen Verhältnissen der Trentiner Bauleuten hierzulande und beleuchtet damit einen bislang wenig bekannten Teil der Vorarlberger Migrationsgeschichte des 19. Jahrhunderts.
Neben der Mobilität der italienischen Bahnbauspezialisten sollen die teilweise stereotypen Vorstellungen der heimischen Bevölkerung ebenso thematisiert werden, wie der Kampf gegen die “Verwälschung Vorarlbergs” vor allem in den christlichsozialen und deutschnationalen Zeitungen.
Leitung: Dir. Mag. Meinrad Pichler
Donnerstag, 24.9., 20 – 22 Uhr
Egg, HeimatEggMuseum
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