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Vorplätze am Wiener Hauptbahnhof werden klimafit

Die Vorplätze am Wiener Hauptbahnhof werden umgestaltet.
Die Vorplätze am Wiener Hauptbahnhof werden umgestaltet. ©Stadt Wien/Christian Fürthner
Die Stadt Wien und die ÖBB planen gemeinsam eine Neugestaltung der Vorplätze des Wiener Hauptbahnhofs.
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Der Vorplatz am Haupteingang und der rückwärtige Platz am Wiener Hauptbahnhof werden entsiegelt, begrünt und klimafreundlich umgestaltet. Ziel ist es, den zentralen Verkehrsknotenpunkt, den täglich 120.000 Menschen nutzen, durch Bäume, Grünflächen und kühlende Elemente attraktiver zu gestalten.

Raus aus dem Asphalt: Start für Umgestaltung an Vorplätzen am Wiener Hauptbahnhof 2026

"Wir legen ein Best of aus unserer Raus aus dem Asphalt- Produktlinie auf den Vorplatz. Die Transformation macht das Grätzl schöner und verbessert auch das Mikroklima. Mit unserer Begrünungsoffensive, die wir seit 2021 in der ganzen Stadt vorantreiben, schaffen wir auch hier einen neuen place to be. Wir haben schon etliche Bahnhofsvorplätze wie etwa am Praterstern umgestaltet, für den Franz-Jonas-Platz in Floridsdorf läuft aktuell ein Bürger*innenbeteiligungsverfahren und am Julius-Tandler-Platz vor dem Franz-Josefs-Bahnhof am Alsergrund finden gerade die Vorarbeiten statt. So attraktivieren wir die Bahnhofsumfelder in unserer Stadt und machen sie zu angenehmen Aufenthaltsorten", so Wiens Stadträtin Ulli Sima. Startschuss für den Umbau der Vorplätze am Wiener Hauptbahnhof ist im Frühjahr 2026 auf der Rückseite und vor dem Haupteingang im Sommer 2026.

©Karl Grimm Landschaftsarchitekten / Merlin Bartholomäus

"Bahnhofsvorplätze sind sonst nur funktionalen Überlegungen unterworfen. Dass es hier jetzt mehr Grün und Abkühlung geben wird, ist einerseits für die Reisenden, die hier ankommen, ein sichtbares Zeichen, dass sie sich nun in einer der lebenswertesten Städten der Welt befinden. Die Neugestaltung bringt aber auch die Chance, dass durch das Mehr an Aufenthaltsqualität die Plätze auch von Bezirksbewohnerinnen und Bewohnern, die hier shoppen oder die Gastronomie besuchen, besser angenommen werden.", so Marcus Franz, Bezirksvorsteher von Favoriten.

©Karl Grimm Landschaftsarchitekten / Merlin Bartholomäus

"Mit der Umgestaltung der Bahnhofsvorplätze setzen wir ein starkes Zeichen für eine klimaresiliente und menschenfreundliche Stadt. Intelligente Stadtplanung bedeutet, Orte mit hohem Alltagsverkehr zu lebenswerten Räumen zu machen, durch Begrünung, Abkühlung und gute Aufenthaltsqualität. Gerade hier, wo tausende Menschen täglich ankommen und weiterziehen, braucht es einladende, belebte und klimafitte Stadträume", sagt NEOS Wien Klubobfrau Selma Arapovic. "Mit der Begrünung der Vorplätze setzen wir ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Unser Ziel ist es, den Hauptbahnhof Wien für alle, die diesen wichtigen Verkehrsknotenpunkt täglich nutzen in eine zukunftssichere und grünere Umgebung zu verwandeln," sagt Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG.

Begrünungsoffensive an mehreren Ecken am Wiener Hauptbahnhof

Am Wiener Hauptbahnhof werden zwei Hitze-Hotspots umgestaltet: der Vorplatz am Haupteingang und der Bereich zwischen Bahnhof und Gerhard-Bronner-Straße. Diese sollen begrünt und entsiegelt werden, um kühle Aufenthaltsräume mit Sitzmöglichkeiten und Wasserelementen zu schaffen. Zusätzlich wird die Beleuchtung für Fußgänger und Radfahrer verbessert, um die Sicherheit zu erhöhen. Es werden 25 neue Fahrradbügel installiert, um die umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Baumpflanzungen sind aufgrund der darunterliegenden Bahnhofsräume und begrenztem Wurzelraum schwierig. Insgesamt gibt es wenig Begrünung, und die vorhandenen Pflanztröge bieten nicht genug Schatten.

35 Bäume und neue Wasserelemente für Vorplätze am Wiener Hauptbahnhof

Der Vorplatz beim Haupteingang und der hintere Eingang am Wiener Hauptbahnhof werden mit Stauden- und Gräserbeeten sowie 35 Bäumen gestaltet, um das Mikroklima zu verbessern. Erhöhte Einfassungen bieten den Bäumen genügend Wurzelraum. Insgesamt werden über 3.500 Quadratmeter entsiegelt. Ein Trinkbrunnen am südlichen Vorplatz sorgt für Abkühlung. Die Schotterbetten weichen Gräsern und Stauden. Die Zufahrt zur Parkgarage bleibt bestehen. Sieben Nebelstelen bieten Erfrischung bei Hitze. Zusätzliche Sitzmöbel werden aufgestellt, und der helle Pflasterbelag bleibt bestehen, da er sich weniger aufheizt. Regenwasser kann versickern, was die Kühlung unterstützt. Am Wiedner Gürtel, zwischen Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße und Südtiroler Platz, wird der Radfahrstreifen durch einen separaten Zwei-Richtungs-Radweg ersetzt. Entlang dieses neuen Radwegs entstehen Grünflächen mit Sträuchern und Gräsern. Die Busendhaltestellen von 13A und 69A am Südtiroler Platz bleiben unverändert.

Klimafitte Umgestaltung auch im Umfeld

Im Rahmen der Initiative "Raus aus dem Asphalt" wird die Favoritenstraße auf 1,3 Kilometern umgestaltet. Vom Platz der Kulturen bis zur Landgutgasse wird entsiegelt, begrünt und gekühlt. Neue Sitzgelegenheiten und ein Wasserspiel kommen hinzu. Die Vorarbeiten begannen letzten Sommer, die Oberflächengestaltung startet am 22. April. In einer zweiten Phase erfolgt die Begrünung bis zum Reumannplatz. Bisher wurden 320 Projekte in Wien im Zuge der "Lebenswerten Klimamusterstadt" umgesetzt. Der 100-Millionen-Euro-Fördertopf ist ausgeschöpft. Insgesamt entstanden 243.000 Quadratmeter Grünflächen, 3.004 Bäume und 2.500 Sitzgelegenheiten. Weitere Informationen finden sich auf www.wienwirdwow.at.

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(Red)

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