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Vorfreude auf das Comeback

Die Dornbirnerin Tamira Paszek plant ihre Tennis-Rückkehr mit Vorsicht, möchte aber in Melbourne unbedingt spielen.

VN: In Linz, beim Damenturnier, hast du letzte Woche zugesehen. Wie steht es um das eigene Comeback?
Tamira Paszek:
Es geht mir recht gut, ich bin schon fast schmerzfrei. Ich denke, dass ich demnächst wieder mit dem Tennistraining beginnen kann. Die Bandscheibe ist leicht herausgesprungen, hat sich zwischen den Lendenwirbeln vier und fünf vorgewölbt. Mit Osteopathie, Physiotherapie und Training haben wir versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. Jetzt ist die Vorfreude auf ein Comeback groß. Die Emotionen über Sieg oder Niederlage, das hat mir schon sehr gefehlt.

VN: Wie belastend waren die Dopingvorwürfe, die während der Behandlung aufgetaucht sind?
Paszek:
Dazu will ich mich nicht mehr groß äußern, das ist Vergangenheit. Natürlich war es belastend, aber es gehört zu einem Neuanfang, dass man mit allen alten Sachen abgeschlossen hat.

VN: Vater Ariff meint, dass so manches Problem im Kopf stattfindet.
Paszek:
Was er damit sagt ist, dass man nach so einer langen Abwesenheit auf seine Ziele fokussiert sein muss. Es zählt nur harte Arbeit, um dorthin zurück zu kommen, wo man einmal war. Auch das Umfeld muss zu 100 Prozent stimmen.

VN: Apropos Umfeld: Wird es Änderungen geben?
Paszek:
Das kann sein. Wenn ich ganz gesund bin, werde ich aber wieder in die Sanchez-Casal-Akademie nach Barcelona zurückkehren. Und im gewohnten Umfeld mit Angel Gimenez trainieren.

VN: Wie sieht der Fahrplan für das Comeback aus?
Paszek:
Ich werde mich nicht unter Zeitdruck setzen, es muss “step by step” gehen. Ich habe gelernt, dass der Körper, die Gesundheit, das Wichtigste sind. Und Geduld. Oft kommt man ja nach so einer Verletzung oder einem Tief gestärkt heraus. Mein Ziel ist es, bei den Australian Open im Jänner mit dabei zu sein. Sollte ich mich nicht 100-prozentig wohlfühlen, starte ich erst im Februar. Die Hauptsache ist, dass ich mich sicher fühle auf dem Platz. So halb-halb fange ich nicht an.

VN: Vom Internationalen Tennisverband wurde das Schutzranking bestätigt.
Paszek:
Beim “Protected ranking” muss man sechs Monate aus Verletzungs- oder Krankheitsgründen außer Gefecht sein. Ich bin in der Weltrangliste jetzt auf Platz 186 zurückgerutscht. 2010 kann ich bei acht Turnieren aber mit Platz 62 einsteigen, wäre also bei den Australien Open im Hauptbewerb.

VN: Wirst du im FedCup wieder für Österreich spielen?
Paszek:
Es gibt einen neuen Trainer, dem man eine neue Chance geben muss. Es müssen vor allem die Sachen rundherum passen. Aber es wird mir niemand böse sein, wenn ich jetzt zuerst an meine Einzelkarriere denke.

VN: Ist der Ärger über die Nicht-Nominierung für die Sommerspiele in Peking endgültig verraucht?
Paszek:
Ich habe bei dem Thema eine gewisse Gleichgültigkeit entwickelt. Es hat mir eine Zeit lang sehr weh getan. Und es war eine große Enttäuschung, weil mir mein eigenes Land den olympischen Traum zerstört hat.

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