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Vorerst kein Unterricht in neuem Wiener Jugendgefängnis

In der neuen Wiener Justizanstalt (JA) Münnichplatz für männliche Häftlinge im Alter von 14 bis 18 Jahren findet derzeit kein Unterricht statt. Dabei wurden rechtzeitig zum Start ins neue Schuljahr die räumlichen Voraussetzungen geschaffen, um schulpflichtige Insassen in zwei neuen Klassenzimmern unterrichten zu können. Die Bildungsdirektion sicherte auch zwei zusätzliche Planstellen für den Schulbetrieb zu.

Ende Mai hatte es noch geheißen, im Juli würden zunächst sämtliche schulpflichtigen Wiener Strafgefangenen von der Jugendabteilung der JA Josefstadt, ab Mitte August dann auch die schulpflichtigen U-Häftlinge an den neuen Standort übersiedeln. Die Jugendabteilung der JA Josefstadt soll bekanntlich aufgelöst werden und die Häftlinge am Münnichplatz endlich eine dem modernen Jugendstrafvollzug entsprechende Infrastruktur bekommen.

Am Münnichplatz gibt es auf der Abteilung für Strafgefangene derzeit allerdings gar keine schulpflichtigen Insassen, teilte eine Sprecherin des Justizministeriums auf APA-Anfrage mit. Die Abteilung für U-Häftlinge ist am Münnichplatz wiederum in baulicher Hinsicht erst im Werden und noch nicht fertig gestellt. Da eine räumliche Trennung zwischen U-Häftlingen und Strafgefangenen zwingend vorgeschrieben ist, bleiben minderjährige U-Häftlinge folglich vorerst weiter in der Josefstadt und werden auch dort unterrichtet.

Vollbetrieb im vierten Quartal 2025

Wie auch die Bildungsdirektion der APA bestätigte, gibt es für in Wien inhaftierte Pflichtschüler vier Lehrkräfte. Beide Schulklassen sind vorerst am Standort Josefstadt gestartet. Damit wurde "auch dem Wunsch der Bildungsdirektion entsprochen, zumindest für eine Anfangsphase beide Klassen an einem Standort zu betreiben", betonte dazu das Justizministerium in einer schriftlichen Stellungnahme. Die JA Münnichplatz soll im vierten Quartal 2025 den Vollbetrieb aufnehmen, hieß es abschließend.

(APA)

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