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Vorderland: Zehn Pfarren - ein Weg

Der Pfarrverband Vorderland ist im Werden. Im Bild Projektleiter Michael Willam bei der Klausur in Batschuns.
Der Pfarrverband Vorderland ist im Werden. Im Bild Projektleiter Michael Willam bei der Klausur in Batschuns. ©Christof Egle
Im Vorderland entsteht Vorarlbergs größter Pfarrverband.


Vorderland. Der Wandel der Zeit macht auch vor der katholischen Kirche und den Pfarren im Land nicht halt. Aus verschiedenen Gründen geht die Zahl der Gläubigen und Kirchgänger zurück, zudem herrscht ein Mangel an Priestern und hauptamtlichen Mitarbeitern. Auf die Ursachen soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Grund genug aber, mit neuen kreativen Lösungen auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren und die Pfarrstrukturen zukunftsfit zu machen. So entsteht in den insgesamt zehn Vorderländer Pfarren Batschuns, Dafins, Fraxern, Klaus, Laterns, Muntlix, Röthis, Sulz, Viktorsberg und Weiler der künftig größte Pfarrverband des Landes. Leiter des Projekts ist der gebürtige Hohenemser Theologe und Ethiker Michael Willam (41), bisher unter anderem Leiter der Krankenhausseelsorge und auch Pfarrgemeinderatsvorsitzender in Weiler.

Als Ziel nennt Willam die bessere Zusammenarbeit der einzelnen Pfarren, um den Anliegen und Bedürfnissen der Menschen auch in Zukunft gerecht zu werden. Nicht geplant ist aber eine Zusammenlegung der Pfarren: „Sie sollen als selbstständige Einheiten erhalten und gefördert werden“, erklärt Willam. Die hohe Identifikation der Menschen mit ihren Kirchengemeinden und ihre tragende Rolle im Dorfleben ist den Verantwortlichen bewusst und sie geben dem Projekt bewusst Zeit. Die Priester, von denen es aktuell fünf gibt und bei denen auf längere Sicht von einer weiteren Reduzierung ausgegangen werden muss, sollen vor allem von Verwaltungstätigkeiten und Sitzungsterminen freigespielt werden und sich auf die Seelsorge konzentrieren können. Durch die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit und die Vernetzung sollen auch die Erreichbarkeiten eines Pfarrbüros verbessert werden.

Behutsam Schritt für Schritt

Eine Veränderung in Sachen Liturgie wird laut Willam auf jeden Fall stattfinden. Aufgrund der weniger werdenden Priester werden zunehmend etwa Pastoralassistenten Gottesdienste in Form von Wortgottesfeiern übernehmen. Dies funktioniere in anderen Verbänden schon recht gut. Eine wöchentliche Sonntagsmesse in allen zehn Pfarren hält Willam langfristig für kaum mehr möglich. Dennoch werde man darauf hinarbeiten, dass es jedes Wochenende ein liturgisches Angebot in jeder Pfarre gibt.

Viel Wert wird auch auf Teamwork gelegt: Sowohl auf der pfarrlichen als auch auf der regionalen Ebene sollen Leitungsteams gebildet werden. Die Verantwortung wird nicht mehr nur auf einer einzelnen Person lasten, sondern soll gemeinsam im Team getragen werden. „Auf diese Weise werden wir flexibler für personelle Veränderungen – und geben mehreren engagierten Menschen die Möglichkeit, das Pfarrleben aktiv mitzugestalten“, so Willam.

Für den Projektleiter ist eines wichtig: „Wir wollen niemanden vor den Kopf stoßen und ganz behutsam Schritt für Schritt gehen. Es wird Veränderungen geben, wir nehmen uns aber die nötige Zeit zur Umsetzung des Prozesses, der im Herbst starten wird.“

CEG

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