Vorbereitung für islamischen Friedhof läuft plangemäß

Ende Jänner solle der Antrag eingereicht werden. Man gehe davon aus, dass der Bau nach der Bewilligung und der Zustimmung von Gemeindeverband und Gemeinde Altach plangemäß im Frühjahr 2008 beginnen könne, so Attila Dincer vom islamischen Trägerverein am Donnerstag.

Die Kostenschätzung für das Projekt liege im vorgegebenen Rahmen von 600.000 Euro, so Dincer. Anfang Februar werde das Modell auf einer Pressekonferenz vorgestellt, kündigte Dincer an.

Geplant ist ein nach Mekka ausgerichteter Friedhof mit Platz für 300 Gräber mit der Möglichkeit, weitere 200 Grabstätten zu errichten. Im vorderen Bereich des rund 8.000 Quadratmeter großen Geländes wird ein Funktionsgebäude entstehen. Darin befinden sich laut Dincer ein Waschraum und ein Verabschiedungsraum sowie ein Hof, auf dem etwa die Grabrede gehalten werden kann. Dieses Gebäude soll ein Stück Vorarlberger Architektur werden, “also nichts Orientalisches”, so Dincer. “Uns als Vorarlberger Muslimen war die Zusammenarbeit mit einem Vorarlberger Architekten wichtig”, betonte Dincer.

Islamische Friedhöfe seien Ruhestätten und Orte des Friedens und würden meist außerhalb errichtet. Ein Gebetshaus oder gar eine Moschee mit Minarett sei “zur Beruhigung gewisser Parteien, die sich bei dem Thema profilieren wollen” nicht geplant, erklärte Dincer. Das sei bei islamischen Friedhöfen nicht üblich. Bisher konnten verstorbene Angehörige wegen der Überführung in die alte Heimat entgegen dem islamischem Brauch häufig erst eine Woche nach dem Ableben beerdigt werden. “Das wird mit einem Friedhof in der neuen Heimat nicht mehr der Fall sein”, so Dincer.

Die Vorarlberger Kommunen sind über den Gemeindeverband Eigentümer des Friedhofs. Die Verantwortung für den Bau liegt aber beim islamischen Trägerverein, dem neben verschiedenen islamischen Gruppen auch Vertreter des Landes und der Gemeinde Altach angehören.