Einzig die FPÖ setzte sich mit ihrem Spitzenkandidaten Dieter Egger ganz klassisch zu einer Pressekonferenz in den eigenen Landtagsklub. Die Action hatten die Freiheitlichen quasi vorgezogen. Am Vorabend war der Landesparteiobmann mit Bundesparteichef Heinz-Christian Strache durch ein Clubbing in Eggers Heimatgemeinde Hohenems gezogen.
Werben um Koalition
Neue Inhalte gab es 48 Stunden vor dem Urnengang erwartungsgemäß nicht zu hören. Stattdessen wurde allerorten bilanziert, wie gut man doch beim Wahlvolk angekommen sei und dass man mit Zuversicht Richtung Sonntag schauen könne. Freiheitliche und Grüne präsentierten sich der ÖVP noch einmal als der jeweils bessere Koalitionspartner.
ÖVP zuversichtlich
Der Landeshauptmann selbst zeigte sich am Freitag trotz des drohenden Verlusts der absoluten Mehrheit ziemlich gelassen. Er gehe “eigentlich recht zuversichtlich” in die Wahl, meinte VP-Spitzenkandidat Markus Wallner. Die ÖVP habe im zu Ende gehenden Wahlkampf so viele direkte Bürgerkontakte “wie noch nie” gehabt, er selbst habe über 300 Termine absolviert und alle 96 Vorarlberger Gemeinden besucht.
FPÖ warnt vor Schwarz-Grün
Fleißig unterwegs waren auch die anderen Parteien, wenn man ihren Darstellungen folgt. Denn auch FP-Chef Egger zeigte sich überzeugt, dass es noch nie so viele freiheitliche Bürgerkontakte wie diesmal gegeben habe. Er geht trotz zusätzlicher Konkurrenz durch die NEOS von einem Plus aus und ersuchte die ÖVP, einmal darüber nachzudenken, ob eine christliche Partei wie sie wirklich mit den Grünen koalieren könne, die die Landeskliniken für Abtreibungen öffnen wollten.
Rauch: VP-nahe sollen “Grün wählen”
Grünen-Spitzenkandidat Johannes Rauch seinerseits meinte am Rande eines Knödelfests seiner Partei in Dornbirn, dass nur eine gestärkte Grüne Partei die ÖVP dazu bringen werde, etwas zu ändern. Folgerichtig empfahl er VP-nahen Bürgern, die eigentlich mit einer Schwarz-Grünen Regierung liebäugelten, “diesmal Grün zu wählen.”
Ritsch mit “Coolmen”-Aufgebot
“Wähl den Ritsch” regen dagegen die letzten 2.000 SPÖ-“Coolmen” an, die von der SPÖ am Freitag vor dem Bregenzer Festspielhaus als “Zwergenbild” aufgestellt wurden und noch zur Verteilung kommen sollen. Mit der eigenen Kampagne zeigte sich Spitzenkandidat Michael Ritsch mehr als zufrieden. Mit den “Coolmen” genannten Gnomen, von denen jeder eine SPÖ-Forderung in der Hand hält, sei es wie nie zuvor gelungen, Inhalte zu transportieren.
NEOS mit ausgefallenem Finish
Fast genauso ungewöhnlich wie die rote Zwergen-Kampagne war der Wahlkampf-Abschluss der NEOS – weniger dass das gesamte Kandidatenteam mit Parteigründer Matthias Strolz mit pinken Ballons und Sesseln durch die Landeshauptstadt zog, sondern mehr, dass Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht in einer Umkehrung der politischen Usancen die Stärken der anderen Parteien und die Schwächen der eigenen vortrug. Dennoch zahlt sich aus ihrer Sicht eine Stimme für Pink aus, habe man doch das Herz am richtigen Fleck und wolle Vorarlberg zum Bildungsleuchtturm ausbauen, wie Strolz assistierte.
Wahlkampf noch nicht vorbei
Vorbei war der Wahlkampf mit diesen medialen Abschlussevents freilich noch nicht. Noch den ganzen Freitagnachmittag sowie den Samstag werden die Kandidaten durchs Ländle schwirren – von den Wochenmärkten in Dornbirn und Lustenau über den Lebenshilfe-Lauf in Feldkirch bis hin zum Weltrekord-Versuch “Longest Catwalk” in Bregenz können die Vorarlberger noch Wahlwerber bewundern und Wahlgeschenke und Info-Material einsammeln.
(APA)
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