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Vorarlbergs Gemeindeoberhäupter bleiben männlich

Aktuell werden neun von 96 Kommunen in Vorarlberg von Frauen regiert.
Aktuell werden neun von 96 Kommunen in Vorarlberg von Frauen regiert. ©VOL.AT
Von den 96 Vorarlberger Orten werden aktuell lediglich neun (9,4 Prozent) von Bürgermeisterinnen regiert. Da mindestens vier dieser Frauen ihr Amt nicht fortführen werden, dürfte der Anteil noch sinken.
1.806 Mandate werden vergeben
Die Gemeinderatswahlen auf VOL.AT

Unter den 134 Kandidaten zur Bürgermeisterdirektwahl finden sich 21 Frauen (15,7 Prozent). Sicher im Sattel sitzen Andrea Kaufmann, Angelika Schwarzmann und Katharina Wöß-Krall (alle ÖVP).

Drei Kandidatinnen in Hard

Die 21 Kandidatinnen verteilen sich auf 15 Gemeinden, gleich drei Frauen treten in Hard an. Jeweils zwei sind es in Dornbirn, Lustenau, Feldkirch und Frastanz. Sieben der Kandidatinnen bekennen sich namentlich zu den Grünen, vier zur Volkspartei. Für die SPÖ gehen drei Frauen ins Rennen, die Freiheitlichen stellen eine Kandidatin. Die anderen sechs Frauen treten für Namenslisten an.

Als unumstrittene Stadtchefin von Dornbirn wird Kaufmann ihr Bürgermeisterinnenmandat ebenso fortsetzen können wie Schwarzmann (in Alberschwende einzige Kandidatin der Direktwahl) und Wöß-Krall (Rankweil, ein Gegenkandidat). Eva Maria Mair (ÖVP) hat den Bürgermeistersessel in Hard erst im vergangenen Dezember übernommen und scheint gute Karten zu haben, in einer so komfortablen Ausgangsposition wie ihre Kolleginnen befindet sie sich aber nicht.

Die Newcomerinnen

Von jenen Frauen, die zum ersten Mal Gemeindeoberhaupt werden wollen, hat wohl Alexandra Martin in Raggal (Großes Walsertal) die besten Chancen. Als Kandidatin der "Liste Raggal" dürfte sie die logische Nachfolgerin von Hermann Manahl sein, muss sich aber in der Bürgermeisterdirektwahl gegen Erwin Dünser durchsetzen. Dünser hat schon mehrere Wahlen für die "Christliche Partei Österreich" bestritten, tritt am 15. März aber für die "Parteifreie Liste" an.

In Klaus, Röthis und Weiler messen sich Reingard Hensler ("Klaus blüht"), Gudrun Sturn ("Wir in Röthis") und Mechthild Bawart (Wir für Weiler Liste "Bürgerbeteiligung") ebenfalls lediglich mit einem Mitbewerber, in Röthis und Weiler handelt es sich dabei aber jeweils um den amtierenden Bürgermeister. In Klaus ist die paradoxe Situation gegeben, dass mit "Lebenswertes Klaus/Grüne" und "Klaus blüht" zwei grüne Listen um Stimmen werben. Hensler tritt zwar nicht für die "offizielle" Grün-Bewerbung an, ist aber grünes Parteimitglied. Sie wäre die erste grüne Bürgermeisterin in Vorarlberg. Bawart war bereits von 2000 bis 2010 Bürgermeisterin von Weiler und matcht sich nun mit ihrem Nachfolger.

In Fußach tritt Elisabeth Schneider ("Fußacher Wählergemeinschaft") zwar gegen zwei Konkurrenten an, könnte aber einen Vorteil haben, da sie für die Liste des scheidenden Bürgermeisters Ernst Blum kandidiert. Während Blum FPÖ-Mitglied ist, gilt das für Schneider nicht.

Direkt oder indirekt

Wie viele Bürgermeisterinnen es in Vorarlberg nach den Gemeinde- und Bürgermeisterwahlen tatsächlich geben wird, hängt aber auch vom Stimmverhalten der neu gewählten Gemeindevertretungen ab. Wo nämlich keine Direktwahl stattfindet, wird der oder die Bürgermeisterin von der Gemeindevertretung bestimmt. Ob etwa Bianca Moosbrugger-Petter - seit 2015 Gemeindeoberhaupt in Reuthe im Bregenzerwald - Bürgermeisterin bleiben kann, wird sich zunächst in der Mehrheitswahl und dann in der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung weisen.

Wir haben alle News zu den Gemeinderatswahlen 2020.

(APA)

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