Das Modell eines Gebrauchtwarenladens mit caritativem Zweck stammte aus der Schweiz, wo es die Brockenstuben schon seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt. Dort hat auch Manfred Dörler die Sinnhaftigkeit dieses Konzeptes kennengelernt und nach Hard gebracht. Mit Margit Loser, die davor bereits in der Pfarre Hard bei der Flohmarktorganisation aktiv war, war die richtige Frau für den Aufbau gefunden, sie leitete das Haus einige Jahre. In einem Brockenhaus gibt es immer viel Arbeit: Möbel sammeln, reinigen, aufstellen usw. Diese wird heute von einer Gruppe ehrenamtlich tätiger Harderinnen erledigt.
Freitags immer offen
Seit der Gründung hat das Brockenhaus einmal pro Woche geöffnet. Renate Dürr und Veronika Jäger sind nun die guten Geister. Jeweils am Freitag von 15 bis 18 Uhr hat das Brockenhaus geöffnet, und dann herrscht reger Betrieb. Viele Kunden kennen die beiden bereits, da sie regelmäßig wiederkehren. Da kommen Sammler wie Bedürftige, Flohmarktfans auf der Suche nach dem geeigneten Besteckteil und Alleinerzieher, die ein hübsches Kaffeeservice ergattern. Migranten auf der Suche nach dem neuen Esstisch oder eine Seniorin die sich für alte Bilder interessiert. Junge Pärchen die gerne in alten Schallplatten kramen und Kinder die sich über lustige Spielfiguren freuen. Und dann ist da noch der Achtjährige, der Kreuze sammelt. „Manchmal sage ich ihm, dass das Kreuz wohl zu groß ist“, lächelt Renate Dürr, wenn der junge Mann sich wieder für einen Neuzugang in der Kirchstraße interessiert.
Mit dem Verkaufserlös wird die Miete bezahlt, der Rest kommt bedürftigen Menschen zugute. Wer Ware bringt sollte daran denken, dass diese in gutem, sauberen Zustand sein sollte. Wenig Freude haben die beiden ehrenamtlichen Helferinnen auch damit, wenn man einfach Waren vor die Türe stellt. Sie erledigen ihren Job gerne mit Humor und Fassung: denn im Brockenhaus offenbaren sich viele Schicksale,
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