AA

Vorarlberger sind durstig nach Radler

Die Radler in den verschiedenen Geschmacksrichtungen erfreuen sich großer Beliebtheit.
Die Radler in den verschiedenen Geschmacksrichtungen erfreuen sich großer Beliebtheit. ©VOL.AT, Philipp Steurer
Schwarzach. Vorarlberger sind Biertrinker. 325.856 Hektoliter Gerstensaft haben die heimischen Brauereien im Vorjahr abgesetzt. Und der Durst scheint längst nicht gestillt. Mit Biermischgetränken gehen die heimischen Produzenten neue Zielgruppen an.

Die Mohrenbrauerei hat im Vorjahr mit ihrem Grapefruit-Radler einen Volltreffer gelandet. Die zweite Großbrauerei, Fohrenburger, hat heuer nachgelegt und mit fresh-Radlern in drei Monaten über eine Million Flaschen verkauft. Der Trend ist ungebrochen. Österreichweit haben die Mix-Getränke im Vorjahr um über 32 Prozent zugelegt.

Geschmack getroffen

Mit Frühlingsbeginn hat Fohrenburger gleich zwei neue Radler-Sorten auf den Markt gebracht. „Holunder-Limette“ und „Blutorange-Ingwer“ haben den Geschmack der Vorarlberger getroffen. „Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen“, so Marketingleiterin Sabine Treimel zu den VN. Man habe schon jetzt 3500 Hektoliter abgesetzt. Abgefüllt in Flaschen ist damit die Millionen-Marke geknackt.

Neue Zielgruppen

Das Risiko, gleich zwei Produkte zu lancieren, habe sich gelohnt. Beide Getränke fänden große Akzeptanz. Zwei Drittel der Verkäufe gehen auf den fresh-Radler „Holunder-Limette“, ein Drittel auf „Blutorange-Ingwer“. „Wir erreichen damit neue Zielgruppen“, sagt Treimel. Dazu gehören Frauen, auch jüngere Frauen. Verkostungen hätten gezeigt, dass auch klassische Biertrinker zur Abwechslung gerne zum Mischgetränk greifen.

Radler von Fohrenburger und der Mohrenbrauerei

Die Brauerei im Oberland setzt auch in Zukunft auf die gute Mischung. Dabei soll die Abwechslung nicht zu kurz kommen. So bleibe eine Sorte der fresh-Radler im Programm, die zweite Sorte werde gegen einen neuen Geschmack getauscht. „Die Überlegungen für ein neues Produkt im nächsten Jahr gibt es bereits“, so Treimel.

Einen anderen Weg geht die Mohrenbrauerei. Sie konzentriert sich ganz auf den Grapefruit-Radler. Er ist jetzt seit über einem Jahr auf dem Markt. „Wir haben einen Volltreffer gelandet“, sagt Marketing-Leiter Markus Hämmerle. Dieser Trend setze sich fort. „Der Grapefruit-Radler hat sich in den heimischen Kühlschränken etabliert und sich zum Ganzjahresprodukt entwickelt.“

Die Dornbirner Brauerei hat mit ihrem Biermixgetränk neue Kunden gewinnen können. Der Erfolg des Grapefruit-Radlers sei nicht auf Kosten anderer Produkte entstanden. „Es gab keine Kannibalisierung“, sagt Hämmerle. So würden sich aktuell auch die anderen Sorten gut entwickeln. „Da haben wir stabile Umsätze.“ Am Gesamtabsatz haben die Biermischgetränke noch immer einen einstelligen Prozent­anteil. Das Hauptgeschäft machen die Brauereien nach wie vor mit den klassischen Biersorten. Und die sind gefragter denn je. Bei der Mohrenbrauerei spricht Markus Hämmerle bisher von einem durchaus zufriedenstellenden Halbjahr. 2011 hat die Brauerei eigene Absatzrekorde gebrochen. Das beste Jahr der Firmengeschichte findet eine Fortsetzung. Nur der Preisdruck durch Aktionen im Handel drückt auf die Stimmung. Insgesamt rechne man mit einem zufriedenstellenden Betriebsergebnis.

Bierabsatz über Vorjahr

Auch bei Fohrenburger herrscht Zufriedenheit. Man liege beim Bierabsatz auf Plan und rund fünf Prozent über dem Vorjahr, so Treimel. „Die Fußball-EM hat sicher auch ihren Beitrag dazu geleistet.“ Und auch das Wetter habe bisher mitgespielt. Schlechtes Wetter könnte den Durst der Vorarlberger auf den Gerstensaft in all seiner Vielfalt löschen und die Euphorie der Brauereien bremsen. Etwas, das die Preiserhöhung für Bier von drei bis fünf Prozent im Mai nicht geschafft hat.

Zahlen und Fakten: Bierkonsum 2011

  • Gesamtabsatz Vorarlberg: 325.856 Hektoliter
  • Absatz Mohren: 178.005 hl
  • Absatz Fohren: 178.000 hl
  • Gesamtabsatz Österreich: 8,9 Mill. hl
  • Pro-Kopf-Verbrauch: 108 l
home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Vorarlberger sind durstig nach Radler