Über 130 Schnuller schmücken bereits den Schnullerbaum in der Nähe des Spielplatzes am See direkt am Lochauer Hafen und unmittelbar neben dem Bahnhof Lochau-Hörbranz. Mit Freude und Spannung dürfen die Kinder an diesem Tag nun wieder ihre Schnuller zum Schnullerbaum nach Lochau bringen. Mit einem Hubsteiger führen Mitarbeiter des Wirtschaftshofes der Gemeinde Lochau den Schnuller in die Baumkrone und befestigen diesen an einen Ast.
Allein diese Aktion ist für die Kinder schon eine tolle Sache. Und mit der Schnullerabgabe wird aus dem Kleinkind ein „großes“ Kind. Denn jetzt hängt der Schnuller mit vielen anderen im Baum, und das Kind kann ihn jederzeit besuchen. So fällt der Abschied vom geliebten Begleiter leichter. Außerdem bekommen die Kinder eine Urkunde und ein kleines Geschenk.
Mehr wissen: Alle Informationen unter Schnullerbaum Lochau/facebook. Angelika Braza und Elisabeth Matt.
Fachlicher Hintergrund – aus der Sicht von Angelika Braza (Elternbildung)
Abschied vom Schnuller – Angelika Braza weiß, dass Kinder ihren Schnuller lieben.
Irgendwann ist aber die Zeit des Abschieds gekommen. In den Kindergarten nehmen dreijährige ihren Nuckel nicht mehr mit, aber ein Einschlafen ohne ihn kann sie sich nicht vorstellen. Viele Eltern sind ratlos. Sie fürchten sich vor einem ungleichem Machtkampf und abendliche Tränen.
Den meisten Kindern fällt es schwer, den geliebten Tröster aufzugeben. Doch den Zähnen zuliebe sollte das Kind ab etwa zwei bis drei Jahren ohne Schnuller oder Daumenlutschen auskommen. Wie kann man den am besten gestalten? Wie wäre es mit einem Besuch bei einem Schnullerbaum?
Etwa 60 bis 80 Prozent aller Kinder bekommen einen Schnuller angeboten. Und viele Kinder lieben es, an ihm zu nuckeln – kein Wunder, denn das Saugbedürfnis bei Kindern ist angeboren und mit dem Nuckeln werden beruhigende Hormone ausgeschüttet, die Kiefermuskulatur trainiert und die Bewegungsabläufe der Zunge als Vorbereitung auf die Sprachbildung geschult.
Wenn die Kinder zwei Jahre alt sind, sollte mit der Schnullerentwöhnung begonnen werden, empfiehlt Angelika Braza den Eltern. Denn durch den Schnuller im Mund kann die Sprachentwicklung des Kindes stark beeinträchtigt werden. Bis zum dritten Lebensjahr das Wachstum des kindlichen Kiefers noch nicht abgeschlossen, daher können eventuelle Schäden noch ausgleichen werden – danach nicht mehr.
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