Die Frage danach, wie das Automobil überhaupt nach Karlsruhe kommt, wo man doch eher Stuttgart mit rasanten Flitzern und eleganten Limousinen in Verbindung bringt, ist einfach zu beantworten. Carl Benz stammt nämlich aus der badischen Residenzstadt. 1844 wurde er dort geboren, 1886 hat er seinen Selbstbeweglichen zum Patent angemeldet.
Das Automobil war erfunden und stieß auf herbe Kritik. Das mit der Ablehnung hatte sich in den Jahrzehnten danach geändert. In der westlichen Welt ist man beweglich geworden, Alltags- und Freizeitverhalten wurden vom Auto beeinflusst. Irgendwann, wir erinnern uns, kam dann die Ölkrise, zudem hatte die Industrie viel zu tun, um die Minusseite mit Lärm und Unfalltoten zu schmälern. Dieser kleine Abriss aus 125 Jahren Automobilgeschichte darf um die Faszination ergänzt werden, die mit dem fahrbaren Untersatz einhergeht und von Künstlern kommentiert wurde.
Car Culture
Mit seinem Betonporsche I aus dem Jahr 1971 war der Vorarlberger Gottfried Bechtold einer der ersten, der das Auto überhaupt in die Kunst brachte. War es bei Hollein nur Endprodukt einer Performance, wurde es bei Bechtold eine eigenständige Skulptur. Überlegungen zu Stillstand und Bewegung fließen ebenso ein wie das Widersprüchliche. Und an sich wollte das ZKM, das Zentrum für Kunst und Medientechnologie, ja auch Bechtolds legendären Porsche haben, doch den gibt die Universität Konstanz nicht mehr her.
Der etwa zehn Jahre alte Crash-Porsche bzw. Betonporsche II hat vor wenigen Tagen die Reise von seinem Standplatz in Dornbirn nach Deutschland angetreten und wird voraussichtlich auch nicht mehr nach Vorarlberg zurückkehren. Im Schlosspark von Karlsruhe verweist er auf die Mega-Schau Car Culture, in der nach Bechtold souverän zeitlich und räumlich verdichtetes Auto zu finden ist und mit der mit Werken von Wurm, Warhol, Hollein, Vostell etc. somit alle versammelt sind, die nicht nur Rang und Namen haben, sondern philosophische Überlegungen zum Automobil zum Ausdruck bringen.
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