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Vorarlberger Eier- und Geflügelproduzenten in Vorreiterrolle

v.l. Amtstierärztin Dr. Monika Sibila, GF der ZAG DI Michael Wurzer, Obmann des Vorarlberger Geflügelverbandes Gebhard Flatz vom Sennhof Rankweil, Tierschutz-Ombudsmann Dr. Pius Fink.
v.l. Amtstierärztin Dr. Monika Sibila, GF der ZAG DI Michael Wurzer, Obmann des Vorarlberger Geflügelverbandes Gebhard Flatz vom Sennhof Rankweil, Tierschutz-Ombudsmann Dr. Pius Fink. ©Geflügelverband Vorarlberg
Bei der Jahreshauptversammlung des Geflügelwirtschaftsverbandes Vorarlberg, die am Montag in der Brauerei Frastanzer, stattfand, sprach Mag. Michael Wurzer, GF der ZAG, von der großen Innovationsfreude, über die die Vorarlberger Betriebe verfügen und damit eine große Vorreiterrolle im österreichischen Eier- und Geflügelverband spielen.

 

(Rankweil, 26.03.14) – Zur Jahreshauptversammlung des Geflügelwirtschaftsverbandes Vorarlberg konnte Obmann Gebhard Flatz vom Sennhof neben den zahlreichen Mitgliedern auch den Geschäftsführer der ZAG (Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österr. Geflügelwirtschaft) DI Michael Wurzer sowie den Tierschutzombudsmann Dr. Pius Fink und Amtstierärztin Dr. Monika Sibila begrüßen.

Wurzer stellte gleich zu Beginn fest, dass die Mitglieder aus Vorarlberg mit ihren innovativen Projekten als Vorreiter für den gesamten Verband eine wichtige Rolle spielen. Ob es sich dabei um den Ausstieg aus der Käfighaltung (bereits seit 2003, in der EU erst ab 2012), gentechnisch freies Soja-Futtermittel aus Österreich oder das Unterlassen des Kupierens der Schnäbel handelt, Vorarlberger Landwirte waren stets unter den Ersten.

Wurzer bedauert, dass es noch immer keine gesetzliche Vorschrift gibt, die die Kennzeichnung des Herkunftslandes und der Haltungsform bei Halb- bzw. Fertigprodukten, die Eier enthalten, erfordert. Daher bevorzugt die Lebensmittelindustrie Billigeier-Importe, die sich für die heimischen Produzenten unter anderem in der Preisgestaltung negativ auswirken. „Es gilt alle Kräfte zu mobilisieren, um die Kennzeichnungspflicht in der EU gesetzlich zu verankern“, so Wurzer.

 

Billig-Eier aus der Ukraine mit europäischem Geld

Billig-Eier werden aus großen Legebatterien in der Ukraine importiert. Unterstützt wird dies mit Krediten der europäischen Investitionsbank, bei der Wilhelm Molterer, ein ehemaliger österr. Minister und Landwirt, als Vizepräsident und Gouverneur agiert. Diese Billig-Eier werden in der Lebensmittelindustrie zu Flüssigei, Halb- und Fertigprodukten verarbeitet, ohne Kennzeichnungspflicht auf den Verpackungen. Neben den Konsumenten gilt es die Großküchen, Hotellerie, Bäckereien, Nudelproduzenten, alles „Preiskäufer“, zu überzeugen, vermehrt auf heimische Produkte zurück zu greifen.

 

Gentechnisch veränderte Soja als Futtermittel im Ausland

Deutschland stellte zum Teil wieder auf Fütterung von gentechnisch veränderten Soja um, da sie anders dem Preisdruck der Lebensmittelketten nicht mehr standhalten konnten . Aldi zum Beispiel bezahlt für 10 Eier 99 Cent.

In Österreich heißt das Stichwort Donausoja – gentechnisch freier Sojaschrot. Druck von Seite des Lebensmittelhandels führte zur Bildung der Initiative Donausoja http://www.donausoja.org/donau-soja . Diese Plattform fördert und forciert den Anbau von gentechnisch freier Soja in der Donauregion. Ein Teil des Vorarlberger Geflügelwirtschaftsverbandes sind Mitglieder der ersten Stunde.

 

Tierschutzombudsmann & Cross Compliance

Dr. Pius Fink, Tierschutzombudsmann, ermuntert die anwesenden Landwirte noch enger zusammen zu arbeiten. Die Bereitschaft ist vorhanden. Seiner Meinung nach gilt es, die Landwirtschaft in der Kommunikation positiver zu besetzen. Ein Instrument ist der Tierschutzpreis, der jetzt wieder ausgeschrieben wird.

Dass Vorarlberg ein Vorbildland ist, zeigt das Interesse einer Abordnung des Geflügelwirtschaftsverbandes aus Baden/Württemberg. Sie wollen sich unter anderem beim Sennhof in Rankweil vergewissern, dass ein Kupieren der Schnäbel von Hühnern in Großbetrieben nicht notwendig ist.

Cross Compliance bedeutet die Einhaltung der gesetzlichen Standards betreffend Umwelt, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz. Jedes Jahr werden von der AMA Betriebe bestimmt, die von der BH Bregenz – Frau Mag. Sibila – geprüft werden. Die Auflagen sind streng. Merkblätter, die dem Landwirt einen Leitfaden geben, erleichtern die Einhaltung der Bestimmungen. Auch hier fordert Fink auf, die Zusammenarbeit zwischen Amt, Tierschutzombudsmann und Landwirten noch mehr zu verstärken. Er lobt den vorhandenen Willen.

 

Geflügelwirtschaftsverband Vorarlberg

In Vorarlberg gibt es 47 registrierte Geflügelhöfe, davon sind 36 Mitglied im Verband.

Zusammen verfügen sie über 96.000 Legehühner. Damit ist im Land Vorarlberg die Eigenversorgung zu rund 40 Prozent abgedeckt.

Mitglieder des Verbandes unterwerfen sich freiwillig einer vierteljährlichen Untersuchung ihrer Hühner auf Salmonellen.

Obmann ist Gebhard Flatz vom Sennhof Frischei- Erzeugungs- & Vertriebs G.m.b.H. & Co KG in Rankweil. Er vertritt den Verein in der ZAG in Wien. Seine kompetente Vertretung kommt den Mitgliedern zu gute.

 

Quelle: Götze PR/Geflügelwirtschaftsverband Vorarlberg

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