Vorarlberger Bäcker auf Qualitätskurs

Mit der Qualitätsinitiative der Vorarlberger Handwerksbäcker wird die Qualität der in den heimischen Backstuben hergestellten Brotprodukte gesichert und in manchen Bereichen noch einmal verbessert. Mit Recht erwarten die Konsumenten von den Handwerksbäckern absolute Qualitätsware. Markus Stadelmann, Innungsmeisterstellvertreter der Bäcker in der Wirtschaftskammer: “Deshalb haben wir uns entschlossen, für Produkte, die in unseren Vorarlberger Bäckereien hergestellt werden und den von uns entwickelten, höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen, ein Qualitätssiegel zu verleihen.”

Brotkontrolle – Fortbildung – Qualitätssiegel

Die Qualitätsinitiative besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen, erklärt Fachgruppen-Geschäftsführer Josef Wohlgenannt: Brotkontrolle, Gütesiegel und diverse Fortbildungsmaßnahmen. Die Kontrolle der Brote erfolgt extern durch das Deutsche Institut für Qualitätssicherung von Backwaren “IQ-Back”. Die zur Prüfung eingereichten Brotprodukte werden anonym bewertet und die Betriebe können für ihre eingereichten Produkte die Urkunde in Gold oder Silber erhalten.

“Für die aktuelle, zweite Brotkontrolle im WIFI Hohenems wurden 90 Brote und Gebäck von den Bäckern eingereicht”, freut sich IM-Stv. Markus Stadelmann über die rege Teilnahme. Die Qualitätskriterien sind:

Neues Qualitätssiegel

Die heimischen Bäckermeister können ihrer Brotprodukte künftig auch mit dem Qualitätssiegel “Vorarlberger Bäckerhandwerk. natürlich. ehrlich” auszeichnen. Mit der Übernahme des Qualitätssiegels verpflichtet sich der Bäckermeister zu fünf Grundsätzen:

Natürlichkeit – purer Geschmack und pures Aroma:

Das Produkt besteht nur aus echten Zutaten, ungehärteten Fetten, natürlichen Aromen, natürlichen Vorteigen, aus zertifiziertem Bio-Backmittel. Herstellung nach traditionellen Backverfahren, lange Teigruhezeiten, gewissenhafte Auswahl bester Zutaten, hauseigene Natursauerteige.

Ehrlichkeit:

Von allen Produkten, die dieses Qualitätssiegel tragen, erhält der Konsument auf Wunsch eine Zutatenliste über die verwendeten Rohstoffe. Schriftliche Verpflichtung des Bäckers, mit dem Qualitätssiegel ausgelobte Produkte nur nach den festgelegten Kriterien zu produzieren.

Rohstoffe:

Produkte mit dem Qualitätssiegel enthalten keine Backmischungen, keine gehärteten Fette, keine Aromen, die nicht zu 100 Prozent aus namensgebenden Rohstoffen stammen, keine chemisch-synthetischen Emulgatoren, keine chemisch modifizierten Stärken oder Mehle, keine Farbstoffe, keine Konservierungsstoffe, keine Geschmacksverstärker, keine gentechnisch veränderten Rohstoffe, keine Eier aus Käfighaltung.

Regionale Herkunft:

Dort, wo dies möglich ist, werden Rohstoffe aus der Region verarbeitet. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur gesunden wirtschaftlichen Entwicklung der Region des Ortes geleistet. Dazu gehört auch die Verpflichtung des Bäckers, Mehl von heimischen Mühlen zu verarbeiten. Das Qualitätssiegel bedeutet: Zu 100 Prozent in Vorarlberg erzeugt.

Meisterliche Verarbeitung – echtes Handwerk:

Die Bäcker backen nach eigenen Rezepturen, haben die Meisterprüfung abgelegt, die Arbeitnehmer sind vorwiegend Meister, Gesellen und Lehrlinge. Das Produkt wird im eigenen Betrieb hergestellt. Der Bäckerbetrieb gewährleistet ein Höchstmaß an Frische und Qualität.

Innungsmeisterstellvertreter Markus Stadelmann: “Das Produkt-Qualitätssiegel setzt ein konkretes Zeichen für regionale, natürliche Produkte aus unseren Handwerksbetrieben. Damit einher gehen auch die Aufwertung und die stärkere Profilierung des traditionellen regionalen Bäckerhandwerks. Wer direkt beim Bäcker kauft, sichert damit aber auch Arbeits- und Ausbildungsplätze auf lokaler Ebene und die wichtige Nahversorgung.”

Ergebnisse der Brotkontrolle 2014

Das Testergebnis bedeutet, dass 94 Prozent aller Brote mit Gold oder Silber bewertet wurden. Dies ist ein hervorragendes Zeugnis für die Vorarlberger Bäcker.