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Vorarlberger arbeiten an Durchbruch bei Antikörpertests

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Themenbild ©APA - ROBERT JAEGER
Erste Versuche an Menschen aus Vorarlberg seien bereits im Herbst geplant.

Angesichts aktuell niedriger Covid-19-Zahlen in Österreich hat sich auch die Lage in vielen Testlaboratorien etwas entspannt. Nicht aber im Feldkircher VIVIT Institut. Hier wird gerade fieberhaft am Durchbruch bei Antikörpertests gearbeitet.

Tests treffsicherer machen

Das Vorarlberg Institute for Vascular Investigation and Treatment, kurz VIVIT, ist ein wissenschaftliches Institut, primär fokussiert auf die Erforschung und Therapierung von Stoffwechsel- und Herz-Kreislauferkrankungen, wie Diabetes oder Atherosklerose. 

In Zeiten wie diesen forscht das Institut rund um Geschäftsführer und Mediziner Heinz Drexel aber auch vermehrt an Antikörpertests mit Bezug auf das Coronavirus. Denn absolut treffsichere Tests gibt es derzeit noch nicht. Und genau das wollen die Forscher nun ändern, geht aus einem Bericht des ORF Vorarlberg hervor.

Schnupfenerreger oder Coronavirus?

Beispielsweise stammen normale Schnupfenerreger von der gleichen Virusfamilie wie Coronaviren und können die Tests verfälschen. Das Testergebnis könnte heißen: Man ist immun gegen Covid-19. Es könnte aber auch heißen: Der Test hat "nur" Schnupfen-Erreger entdeckt.

Genau hier will das Vorarlberger Institut VIVIT ansetzen, um die Treffsicherheit der Antikörpertests deutlich zu erhöhen.

Drei Vorteile:

Geschäftsführer und Mediziner Heinz Drexel sieht in seiner Antikörpertest-Forschung drei Vorteile:

  1. Man weiß, wer bereits immun gegen Covid-19 ist
  2. Man würde jene Menschen finden, die sehr viele Antikörper gegen das Coronavirus im Blut haben (diese könnten dann ihr Plasma zur Herstellung von Medikamenten spenden)
  3. Und man weiß, wer noch gefährdet ist,

Erste Versuche im Herbst an Vorarlberger Spitalsmitarbeitern

Vorausgesetzt, dem VIVIT-Forschungs-Team gelingt es, die Treffsicherheit eines Antikörpertests so zu erhöhen, dass er praxistauglich wird, sollen bereits im Herbst die ersten Versuche an 5.000 Bediensteten in Vorarlbergs Spitälern und Arztpraxen starten, heißt es in dem "ORF Vorarlberg" Bericht.

Wieso gerade diese Personen-Gruppe? Weil die Mitarbeiter im Gesundheitswesen zur Hochsicherheitsgruppe zählen, da sie am meisten Kontakt mit erkrankten Menschen haben. Dadurch besteht eine vergleichsweise hohe Chance, dass diese Personen das Virus bereits in sich tragen.

Hoffnung auf grünes Licht für Antrag

Derzeit wird der VIVIT-Antrag von der Vorarlberger Ethik-Kommission geprüft. Drexel rechnet damit, bald grünes Licht zu bekommen.

(APA)

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