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Vorarlberg: Sicherung der Rappenlochschlucht beginnt

Mit der Sicherung des Brückenkopfs der Rappenlochbrücke beginnt die erste Etappe der Schluchtsanierung.
Mit der Sicherung des Brückenkopfs der Rappenlochbrücke beginnt die erste Etappe der Schluchtsanierung. ©Stadt Dornbirn
Die erste Etappe des Gesamtkonzepts zur Sicherung der Rappenlochschlucht, der Brücke sowie des Staufensees kann noch heuer in Angriff genommen werden: im Herbst sollen Maßnahmen zur Sicherung des bergseitigen Widerlagers der Rappenlochbrücke durch Felsanker erfolgen.
Streit um Sprengung in der Rappenlochschlucht

Für diese Etappe liegen die Genehmigungen vor und der Dornbirner Stadtrat konnte den Auftrag in seiner jüngsten Sitzung vergeben. In weiteren Schritten soll eine Sprengung überhängender Felsbereiche und eine Vertiefung des Flussbettes für einen ungehinderten Abfluss erfolgen.

Dies ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, den Staufensee vor einer Verlandung zu schützen. Das Gesamtprojekt liegt seit dem vergangenen Jahr vor – ausständig sind noch die Genehmigungen durch die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn. Die Sicherung des Brückenkopfs ist außerdem für die vorgesehene Erneuerung der Rappenlochbrücke eine wichtige Voraussetzung.

Felssturz verlegte Ebniter Ache

Vor rund sieben Jahren riss ein Felssturz die Rappenlochbrücke in die Schlucht und verlegte das Flussbett der Ebniter Ache. Mit einer vom Bundesheer zur Verfügung gestellten Ersatzbrücke und einer neuen Steganlage durch das Rappenloch wurden in den vergangenen Jahren wichtige Maßnahmen gesetzt. Außerdem wurde ein Gesamtkonzept für eine nachhaltige Sanierung dieses bedeutenden Naherholungsgebiets zwischen dem Kraftwerk Ebensand, dem Staufensee und der Rappenlochbrücke erarbeitet.

Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann: „Es geht dabei vorwiegend um die Sicherheit sowohl für die Brücke als auch für den Staufensee, der in den vergangenen Jahren zunehmend verlandet ist. Die Maßnahmen sind wichtig, um eines der bedeutendsten Naherholungsgebiete Dornbirns erhalten zu können.“

Staufersee verlandet

Der Staufersee droht zu verlanden.
Der Staufersee droht zu verlanden. ©Stadt Dornbirn 

Der Felssturz hatte das Bachbett der Ebniter Ache verlegt, und damit den Fluss bei Hochwasser regelmäßig angestaut. Dieses Problem hat Auswirkungen auf den Staufensee und in weiterer Folge sogar auf das Kraftwerk Ebensand der VKW. Tiefbaustadtrat Mag. Gebhard Greber: „Um die Barrierewirkung des Felssturzes nicht noch weiter zu verstärken, konnte der Stausee seit dem Ereignis im Jahr 2011 nicht mehr gespült werden, was zu einer zunehmenden Verlandung geführt hat. Würden keine Maßnahmen gesetzt, könnte dies Auswirkungen auf die Staumauer und sogar auf die Stromerzeugung beim weiter oben liegenden Kraftwerk haben.“ Mit dem Konzept wurden konkrete Maßnahmen ausgearbeitet, die eine nachhaltige Sicherung ermöglichen.

Mehrere Abschnitte müssen saniert werden

In den vergangenen Jahren konnte die Felswand, aus welcher der Felssturz abgebrochen ist, genau untersucht werden. Dabei wurde festgestellt, dass die Beschaffenheit eine weitere Ankersicherung des Brückenkopfs der Rappenlochbrücke notwendig macht. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten kann bereits auch ein Brückenlager für eine zukünftige neue Brücke gebaut werden. Diese Sicherung, die noch heuer durchgeführt werden soll, wird die erste Maßnahme sein. Als nächster Abschnitt ist eine kontrollierte Sprengung des überhängenden Teils der Felswand vorgesehen. Diese Felsmassen bergen ein Sicherheitsrisiko und müssen deshalb abgetragen werden. Die Sprengung erfolgt im Anschluss an die Ankersicherung des Brückenkopfs.

Durchfluss wird wieder ermöglicht

Ein Felssturz verlegte die Ebniter Ache.
Ein Felssturz verlegte die Ebniter Ache. ©Stadt Dornbirn

Anschließend wird im Bachbett eine Durchflusssektion für die Ebniter Ache geschaffen, damit zukünftig ein Aufstauen des Flusses beim Felssturz verhindert werden kann. Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass der Eingriff möglichst schonend erfolgt und dass die Besucherinnen und Besucher des Rappenlochs auch zukünftig sowohl die Schlucht als auch den Felssturz als Naturereignis erleben können. Erst wenn die Ebniter Ache wieder ungehindert abfließen kann, ist eine behutsame und für den Unterlauf der Ache verträgliche Spülung des Staufensees über die dafür vorgesehene „Tunnelfalle“ wieder möglich.

Seit dem Felssturz konnte der Staufensee nicht mehr gespült werden, weil die Sedimente, die in den Felssturz geflossen wären, eine unkontrollierbare Stauwirkung erzeugt hätte. Für den Unterlauf wäre dies eine Gefahrenquelle gewesen. Mit der Spülung des Sees ist auch der Betrieb des oberhalb des Staufensees gelegenen Kraftwerks Ebensand der VKW gesichert.

(red)

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