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Vorarlberg: Montforter Zwischentöne frönen im zweiten Zyklus 2018 dem Begehren

©VN/Stiplovsek
Dem Verlangen und Begehren in seinen verschiedenen Ausprägungen widmet sich das Feldkircher Festival "Montforter Zwischentöne" in seinem zweiten Zyklus 2018.

Am 30. Mai und von 27. bis 30. Juni soll es bei den sieben höchst unterschiedlichen Programmpunkten “durch und durch zur Sache gehen”, hieß es am Dienstag.

Ein exotischer Dialog zwischen Sakralem und Weltlichem steht am 29. Juni mit dem Konzert “Allegory of Desire” auf dem Programm. Im Mittelpunkt des vom künstlerischen Leiter Folkert Uhde gestalteten Formats stehen die poetischen Texte aus dem Hohelied Salomons, die mit aktueller arabischer Lyrik und mittelalterlicher Musik verwoben werden und so einen Bogen von der christlichen Kultur des Orients hin zu einem musikalischen Miteinander in der Gegenwart spannen sollen. Umgesetzt wird “Allegory of Desire” vom belgischen Ensemble für Alte Musik “Zefiro Torno”, dem Vocalconsort Berlin und der tunesischen Gesangskünstlerin Ghalia Benali.

Eifersucht

Motetten von Carlo Gesualdo (1566-1613), der aus Eifersucht seine Frau und ihren Geliebten ermordete und anschließend Kummer und Buße in hochemotionale Musik verwandelte, sind der Ausgangspunkt für die Buße, “die nach dem Begehren folgt”. Teil dieses Konzerts “Der Tag danach” von Symphonieorchester Vorarlberg, Vocalconsort Berlin und Studierenden des Mozarteum Salzburg am 30. Juni ist auch Brett Deans Werk “Carlo” (1997), das auf Gesualdo Bezug nimmt. Begleitet wird das Stück für “15 Solostreicher, Sampler und Tonband” von einem speziell dafür von Uhde erarbeiteten Video, das “offene Wahrnehmungsräume schaffen soll, die zu eigenen Assoziationen anregen”, so das Festival.

Unerlöstes Begehren

Mit der Installation einer “Audio-Peepshow” haben die künstlerischen Leiter der “Monforter Zwischentöne”, Uhde und Hans-Joachim Gögl, den Bregenzerwälder Musiker und Komponisten Johannes Bär beauftragt, einst Mitglied des Hitparadenstürmers holstuanarmusigbigbandclub (hmbc). Bär geht in seinem Werk vom “Tristan-Akkord” aus Richard Wagners Vorspiel zur Oper “Tristan und Isolde” aus, der als der Inbegriff des unerlösten Begehrens gilt. Untermalt wird die Musik von Soundscapes und Zitaten aus erotischen Filmen. Bei der Vernissage in der Agentur Zeughaus am 27. Juni wird Bär mit “Blechbaragge” zu hören sein, einem Jazz-Groove-Blasmusik Trio, dem auch der frühere hmbc-Kollege Andreas Broger angehört.

“Salon Paula”

Darüber hinaus wird das Feldkircher Festival mit einem Spaziergang zu den drei Lesungen samt Live-Soundtrack unter dem Titel “Der schönste Nabel der Welt” am 30. Mai in Feldkirch-Altenstadt erstmals die Innenstadt verlassen. Am 28. Juni wird der Siegerbeitrag des diesjährigen Konzertdramaturgie-Wettbewerbs Hugo “Say Yes – Haus der Wünsche” des Nürnberger Ensembles “StimmImpuls” uraufgeführt. Gemäß der Tradition historischer Salons können Interessierte im Juni im Rahmen von “Salon Paula” sieben Experten und Musiker, vom Sexualforscher bis hin zum Schuldenberater, zu sich nach Hause einladen. Bewerben kann man sich bis 30. Mai unter salon@montforter-zwischentoene.at.

(APA)

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