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Vorarlberg mit niedrigster Zahl an Verkehrstoten – höchste Quote bei Alko-Unfällen

Top oder Flop? Vorarlberg glänzt bei Sicherheit – patzt aber bei Alkohol
Top oder Flop? Vorarlberg glänzt bei Sicherheit – patzt aber bei Alkohol ©CANVA (Symbolbild)
Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete Vorarlberg österreichweit die wenigsten Verkehrstoten. Gleichzeitig bleibt das westlichste Bundesland negativer Spitzenreiter bei alkoholbedingten Unfällen.

Wie aktuelle Daten des Innenministeriums, der Statistik Austria, des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) sowie von VCÖ und ÖAMTC zeigen, wurden in Vorarlberg zwischen Jänner und Juni sechs Verkehrstote gezählt. Damit weist das Bundesland – wie bereits im Vorjahr – den niedrigsten Wert österreichweit auf. Dahinter folgt das Burgenland mit sieben Todesopfern, Wien, Kärnten und Salzburg mit jeweils acht.

Die Zahl der Verkehrstoten in Vorarlberg ist damit stabil geblieben. Rückgänge gab es nur in Kärnten, Salzburg und der Steiermark.

Tödliche Unfälle vor allem bei motorisierten Zweiradfahrern

Unter den sechs tödlich Verunglückten in Vorarlberg waren:

  • zwei Pkw-Insassen,
  • zwei Motorradfahrer,
  • ein Mopedlenker
  • und ein Radfahrer.

Insgesamt wurden im Jahr 2024 in Vorarlberg 1.966 Verkehrsunfälle mit Personenschaden verzeichnet – ein Rückgang von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders unfallreich waren erneut die Sommermonate: Ein Viertel aller Unfälle passierte im Juli und August.

6. Juli gilt als gefährlichster Tag im Jahr

Der 6. Juli zählt laut ÖAMTC zu den unfallträchtigsten Tagen des Jahres. Zwischen 2012 und 2024 ereigneten sich österreichweit an diesem Datum durchschnittlich 155 Unfälle mit Personenschaden – rund 55 mehr als an einem durchschnittlichen Tag. Hitze, Urlaubsverkehr, Ablenkung und Erschöpfung gelten als Hauptursachen.

Vorarlberg führt bei Alkohol am Steuer

Trotz niedriger Todeszahlen weist Vorarlberg den höchsten Anteil an Alkoholunfällen im österreichweiten Vergleich auf. Bei jedem zehnten Unfall war mindestens ein Beteiligter alkoholisiert. Insgesamt wurden über 2.300 Personen verletzt, darunter 168 Kinder – allerdings ist Vorarlberg das einzige Bundesland, in dem weniger Kinder als im Vorjahr bei Verkehrsunfällen verletzt wurden.

Warnung vor Ablenkung – Handy am Steuer weiterhin großes Problem

Ablenkung bleibt laut VCÖ ein zentrales Sicherheitsrisiko – insbesondere die Nutzung des Handys am Steuer. Im Vorjahr wurden allein in Vorarlberg über 4.600 Lenker:innen dabei ertappt. Das Unfallrisiko entspreche laut VCÖ dem eines Blutalkoholwerts von 0,8 Promille.

Der Verkehrsclub fordert daher deutlich höhere Strafen. Während der Strafrahmen in Österreich derzeit bei 100 Euro liegt, kostet dieselbe Übertretung in den Niederlanden beispielsweise 430 Euro.

VCÖ und ÖAMTC raten zu Vorsicht im Sommerverkehr

Angesichts der bevorstehenden Urlaubssaison rufen Verkehrsclubs zu besonderer Vorsicht auf. Empfehlungen lauten:

  • Langsamer fahren,
  • ausgeruht starten,
  • ausreichend trinken,
  • regelmäßige Pausen einlegen
    – und vor allem das Handy zur Seite legen.

Gefahr für ungeschützte Verkehrsteilnehmer

Österreichweit starben im ersten Halbjahr 162 Menschen im Straßenverkehr – ein Anstieg um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (139 Tote). Besonders häufig betroffen waren Radfahrende und E-Scooter-Nutzer:innen, weshalb das KFV eine Helmpflicht für beide Gruppen fordert.

(VOL.AT)

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