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Vorarlberg: Kürzer, aber häufiger krank

Dornbirn - Kürzere, aber häufigere Krankenstände als 2006 hat die Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) laut vorläufiger Statistik 2007 verzeichnet.

Die Zahl der so genannten Krankenstandszugänge stieg markant von 125.640 auf 138.741 an, was mit dem Anstieg der Zahl der unselbstständig Beschäftigten allein nicht ganz erklärt werden kann.

„Mit ausschlaggebend war zweifelsohne, dass wir sowohl Anfang Jahr eine Grippewelle hatten und sich auch gegen Jahresende die grippalen Infekte bei Versicherten häuften. Es bedarf aber sicher noch eingehender Analysen“, erklärte dazu Bernd Stracke, Leiter der VGKK-Öffentlichkeitsarbeit. Im rechnerischen Durchschnitt hat ein(e) Krankgemeldete(r) pro Krankenstand am Arbeitsplatz Fehlzeiten von 9,7 Tagen verursacht.

Häufigste Ursachen von Krankenständen waren laut Stracke Erkrankungen der Oberen Luftwege, von Skelett, Muskeln und Bewegungsapparat, des Magen-Darm-Traktes sowie Darminfektionen. Wie ebenfalls gestern die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA bekannt gab, haben 2004 – dem diesbezüglich letzten voll ausgewerteten Jahr – in Österreich 35 Millionen Krankenstandstage den Unternehmen Kosten von 6,5 Mrd. Euro verursacht. Vorarlbergs Arbeitgeber sollten davon unterdurchschnittlich betroffen sein, denn auf unser Bundesland entfielen mit damals 1,379 Millionen Krankenstandstagen deutlich weniger, als es nach anteiligem Bevölkerungsschlüssel anzunehmen wäre. Laut diesen von der AUVA präsentierten Zahlen kosten die Krankenstände in Summe 3,1 Prozent des österreichischen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dabei hat sich die Zahl der Krankenstände in der Alpenrepublik seit den 80er Jahren ohnedies mehr als halbiert, was auf gesündere Arbeitsbedingungen und verbesserten betrieblichen Unfallschutz ebenso zurückgeführt wird wie auf sensibilisiertere Arbeitnehmer und eine seit damals deutlich gestiegene risikoprophylaktische Lebensweise.

Zur ebenfalls gestern lancierten Meldung, die Krankenkasse gedenke bei den rasant gestiegenen physiotherapeutischen Behandlungen die Notbremse zu ziehen, relativierte der VGKK-Sprecher, dass man sich sämtliche größeren Ausgabenpositionen im Hinblick auf Einsparpotenziale ansehe – u. a. eben auch die Physiotherapie, wo sich die Zahl der Anbieter in wenigen Jahren mehr als verzehnfacht hat. Es sei aber sicher nicht so, dass man als VGKK die Patienten von den therapeutischen Praxen in die Spitäler drängen wolle, nur weil dort die Hälfte der Kosten vom Spitalsträger übernommen wird. Die Zahl physiotherapeutischer Behandlungen ist geradezu explosiv gestiegen.

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