Nach der Verpachtung von 54 Hektar Wiesen und Weiden an einen Landwirt will das Kloster nun offenbar auch seine Stallgebäude loswerden, berichtet der ORF Vorarlberg. Stattdessen sollen dort 200 Parkplätze entstehen, mit der Stadt Bregenz sollen schon erste Gespräche dazu geführt worden sein.
Gegenwind kommt von den Vorarlberger Grünen: Die Parkplatzpläne in direkter Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet bezeichnete Landwirtschaftssprecher Daniel Zadra als “hanebüchen”. Die Bregenzer Vizebürgemeisterin und Verkehrsstadträtin Sandra Schoch schlägt in die selbe Kerbe: Ein “Verkehrserreger” in direkter Nähe zum See und zum Naturschutzgebiet widerspreche dem Bregenzer Verkehrsleitbild und auch der Verkehrsplanung des Landes. “Das dürfen wir nicht zulassen”, sagt Schoch. Die neuen Parkplätze würden auch mehr Verkehr an der Mehrerau und in den Zubringerstraßen bedeuten. “Das Kloster hätte den Gewinn und die Bevölkerung den Schaden”, meint Schoch.
Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) äußerte sich laut ORF Vorarlberg zumindest skeptisch. Das die Stallflächen einer neuen Nutzung zugeführt werden müssten, liege auf der Hand. Ein Bau der Parkplätze über die bestehenden Flächen hinaus werde intensiv geprüft.
Kloster: Parkplätze zwingend notwendig
Am Nachmittag äußerte sich auch die Abtei Mehrerau selbst zu den Plänen. Verwaltungsdirektor Hans-Jörg Herbst bestätigte, dass es “Überlegungen gibt, die aktuelle Parkplatzsituation zu verbessern”. Die vorhandenen Parkflächen seinen viel zu klein für den täglichen Bedarf des Klosters. Alleine durch Mitarbeiter und Lehrer liege dieser bei 180 Parkplätzen, darin seien aber die Gäste des Klosterkellers, Hochzeitsgäste, die Sozialeinrichtung “Tischlein deck Dich”, Eltern und Familien der Schüler sowie Kirchen- und Klosterbesucher noch gar nicht miteingerechnet. “Das führt dazu, dass Flächen als Parkplätze genutzt werden, die dafür nicht vorgesehen sind. Das kann im Interesse aller kein Dauerzustand sein”, sagte Herbst.
Kein Verlust von Grünland
Ein neuer, zentraler Parkplatz mit knapp über 200 Plätzen könne Herbst zufolge das Problem langfristig lösen. Grünland werde dem Verwaltungsdirektor zufolge keines geopfert, die Stellplätze würden anstelle von veralteten und baufälligen Gebäuden sowie auf einem befestigten Reitplatz entstehen. “Selbstverständlich werden dann die bestehenden Parkplätze etwa bei der Einfahrt oder vor dem Klosterkeller in Grünland rückgebaut”, sagte Herbst. Falls diese Pläne umgesetzt werden, würde dafür natürlich mit Landschaftsarchitekten und Vertretern der Stadt zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass der Parkplatz sich gut in die Umgebung einfügt. Außerdem will das Kloster einen großen, begrünten Spielplatz für seine Volksschüler bauen, der nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen gestaltet werden soll.
(Red.)
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