Im Juli 2010 erfolgt der Spatenstich: Auf einer Fläche von 8.400 m2 entstehen im Endausbau circa 700 Gräber. Der Bau wird als Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Vorarlberger Gemeindeverband, der Gemeinde Altach sowie den Islamischen Gemeinschaften realisiert. Im Rahmen eines Pressegesprächs anlässlich der Modellvorstellung war man sich einig, dass das Projekt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Integration darstellt.
Bevor mit dem Bau des ersten Islamischen Friedhofs Vorarlbergs an der Landstraße 190 in der Gemeinde Altach begonnen werden kann, muss das Erdreich am Standort mittels einer Aufschüttung vorbelastet werden. Dadurch kann verhindert werden, dass nachträgliche Setzungen die Anlage beeinträchtigen. Ziel des Entwurfs ist ein sehr offenes und übersichtlich gestaltetes Gesamtkonzept. Dieses soll sich mit pragmatischem Ansatz und in schlichter Symbolik möglichst unauffällig in den Landschaftsraum integrieren. Die Grabfelder sind von niedrigen Mauerscheiben begrenzt und formen eigenständige, sich gleichende Räume. Sie sind jeweils in einen kompakt organisierten Grabbereich für Bestattungen und einen kleinen Platz mit Sitzmöglichkeit gegliedert, erklärt Architekt Bernardo Bader. Die geforderten Räumlichkeiten bilden ein adäquates Kopfteil für die Grabfelder, die fingerförmig angelegt sind und dadurch eine etappenweise Realisierung ermöglichen.
Vorarbeiten beanspruchten mehr Zeit als erwartet
Bereits im November 2005 präsentierte eine im Vorarlberger Gemeindeverband eingerichtete Arbeitsgruppe, der auch Vertreter der Islamischen Gemeinschaften angehören, ihre Ergebnisse in Bezug auf die Errichtung des landesweit ersten Islamischen Friedhofs. Weniger als ein Jahr später, im Herbst 2006, war ein geeigneter Standort gefunden. Die Vorarbeiten bis zum Baubescheid im Herbst 2009 haben sich jedoch länger als erwartet hingezogen. Nicht nur der Planungsprozess, sondern auch die verschiedenen Abklärungen zum Grundstück nahmen viel Zeit in Anspruch, konstatiert Alt-Bürgermeister Erwin Mohr, Vizepräsident des Vorarlberger Gemeindeverbandes. So mussten unter anderem aufgrund der Widmungsänderung eine Umwelterheblichkeitsprüfung durchgeführt, Erschließungsfragen geklärt und die Finanzierung vereinbart werden.
Altach und Islamische Gemeinschaften arbeiten eng zusammen
Das Grundstück, auf dem der Islamische Friedhof errichtet wird, befindet sich im Eigentum des Vorarlberger Gemeindeverbandes. Bei der Umsetzung des Projekts wird die Gemeinde Altach verschiedene Aufgaben von der Begleitung der Baulichkeiten über behördliche Abklärungen bis hin zu Bewilligungen nach dem Bestattungsgesetz übernehmen, erklärt Bürgermeister Gottfried Brändle. Altach wird die Anlage im Sinne des Bestattungsgesetztes in weiterer Folge auch betreiben, wobei sich die Islamischen Gemeinschaften in rituellen Belangen aktiv einbringen werden. Attila Dincer, Sprecher des Islamischen Trägervereins, betont zudem, dass sich die Islamischen Gemeinschaften ebenfalls finanziell am Bau beteiligen werden.
Factbox: Islamischer Friedhof in Altach, Landstraße 190
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Gemeinschaftsprojekt des Vorarlberger Gemeindeverbands, der Gemeinde Altach und der Islamischen Gemeinschaften: das Grundstück steht im Eigentum des Vorarlberger Gemeindeverbandes; die Gemeinde Altach errichtet und betreibt die Anlage; die Islamischen Gemeinschaften sind in den Prozess vor allem hinsichtlich ritueller Fragen eingebunden
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Flächenwidmung: Sondergebiet Islamischer Friedhof
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Größe des Grundstücks: 8.400 m2
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Anzahl der Gräber im Endausbau: ca. 700 Gräber
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Architekt: Architekturbüro Bernardo Bader, Dornbirn
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Grabbereiche: kompakt organisiert, jeweils kleiner Platz mit Sitzmöglichkeit
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Räumlichkeiten: für Aufbahrung, Waschung, Nebenräume und ein kleiner Andachtsraum (Mescid), gedeckter Bereich für Verabschiedung
Spatenstich für den islamischen Friedhof in Altach:
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