„Die von der ‚Plattform zur schulautonomen Umsetzung von Sprachfördermaßnahmen‘ geäußerte Kritik an den ‚Deutschförderklassen‘ und die verkündete Absicht, die Umsetzung im Herbst zu boykottieren, kann ich nicht nachvollziehen“, teilt Wolfgang Türtscher, der Obmann der Lehrerinnen und Lehrer im ÖAAB in einer Aussendung mit. „Es wird ganz exakt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingegangen. Diese angekündigten Maßnahmen werden auch von 80 % der Österreicher begrüßt, wie eine aktuelle Umfrage des Nachrichtenmagazins „Profil“ zeigt.
Sorgen der Schulen ernst nehmen
„Wenn Sorgen bestehen, dass die praktische Umsetzung der vom Parlament beschlossenen Maßnahmen im Herbst schwierig werden wird, sind diese ernst zu nehmen“, so Türtscher. „Am 13. Juni 2018 findet in Wien ein Spitzengespräch der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer mit Bildungsminister Faßmann statt. Ich bin überzeugt, dass dort die richtigen Vereinbarungen getroffen werden, wenn vernünftige Menschen miteinander konstruktiv verhandeln! Es wird wohl darauf hinauslaufen, den Schulstandorten mehr Gestaltungsmöglichkeiten für maßgeschneiderte Lösungen zu geben.“
Voraussetzung für Integration
Das Ausmaß der Deutschförderung soll zwischen 15 und 20 Wochenstunden intensives Sprachtraining im Rahmen der jeweiligen Gesamtwochenstundenanzahl betragen. Neben dem Besuch einer Deutschförderklasse sollen außerordentliche Schüler als Teil der Regelklassen geführt werden und an bestimmten Fächern und Aktivitäten des Regelunterrichts (z.B. Turnen, Werkunterricht, Klassen- und Schulausflüge etc.) teilnehmen. Die neuen Deutschförderklassen können mindestens ein bis maximal vier Semester besucht werden. Der Besuch der Deutschförderklasse ist so lange verbindlich, bis der Übertritt des Schülers aufgrund der standardisierten Testergebnisse in die Regelklasse nachweislich möglich ist.
„Im Vordergrund müssen die Kinder stehen, die noch zu wenig Deutsch können, um dem Unterricht folgen zu können. Diese verdienen optimale Förderung, dabei dürfen auch Kosten anfallen. Das ist auf alle Fälle gut investiertes Geld“, so Türtscher. „Auch ist klar darauf hinzuweisen, dass unsere Schulen bestehende Gesetze einhalten müssen – das gilt auch für das Gesetz über die Deutschförderklassen.“
„Deutsch vor Schuleintritt“ ist eine alte Forderung des ÖAAB-Vorarlberg, „erstmals wurde sie 2011 im Zuge des damaligen Leitantrages verlangt“, erinnert Türtscher.
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