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Vorarlberg: Bauunternehmer klagen über Steuern

Innungsmeister Peter Keckeis
Innungsmeister Peter Keckeis ©Wirtschaftskammer Vorarlberg
Mit Optimismus und einem Appell an die Politik wurden die 48. Vorarlberger Bautage in Lech eröffnet. Sorge machen jedoch steigende Steuern und Gebühren.

Innungsmeister Peter Keckeis berichtete über ein erfolgreiches vergangenes Jahr und eine überdurchschnittlich gute Auftragslage in Vorarlberg für 2019. Trotz der anhaltend starken Konjunktur sowohl im Industrie- und Gewerbebau als auch im Wohnbau hat die Bauwirtschaft auch Sorgen: Keckeis appelliert vor den anwesenden Vertretern aus ganz Österreich an die Politik, endlich die ständig zunehmenden Steuern und Gebühren einzudämmen und zu reduzieren.

Gute Auftragslage

Bauunternehmer aus ganz Österreich haben sich zu den traditionellen Vorarlberger Bautagen in Lech eingefunden. Innungsmeister Peter Keckeis kann auch dieses Jahr wieder von erfreulichen Zahlen für die gesamte Branche berichten. Die heimischen Unternehmen verzeichneten 2018 ein durchwegs positives Jahr und blicken auf ein vielversprechendes 2019.

Die Vorarlberger Bauunternehmer schätzen die Auftragslage um 7,40 Prozent höher ein als im Jahr zuvor. Damit verzeichnen die Unternehmen in Vorarlberg einen Auftragsbestand von 20,9 Wochen – das ist deutlich über dem österreichischen Schnitt, der bei 16,6 Wochen liegt. Als Gründe dafür nennt Keckeis die Vorarlberger Situation mit einem soliden Wirtschaftswachstum, einer guten Entwicklung am Arbeitsmarkt sowie das nach wie vor starke Bevölkerungswachstum und eine damit verbundene Nachfrage im privaten Wohnbau.

Starke Exportentwicklung

Die Unternehmen können sich über eine starke Exportentwicklung und ein konstant starkes Wirtschaftswachstum freuen. Dies zeichnet sich in einer hohen Investitionsfreudigkeit ab.

„Aktuell ist ein Plus von 4,0 Prozent im Industrie- und Gewerbebau prognostiziert. Großprojekte wie beispielsweise die BahnhofCity Feldkirch oder Erweiterungen bei Blum, GRASS und EHG bedeuten Investitionen im hohen Millionenbereich. Aber auch die öffentliche Hand hat für 2019 einige Projekte geplant“, erklärt Keckeis.

Dazu gehören besonders im Hochbaubereich Kindergärten und Bildungszentren, aber auch Projekte im Straßen- und Schienenbereich. Einen leichten Rückgang von 1,2 Prozent musste lediglich der öffentliche Tiefbau verzeichnen.

Suche nach Mitarbeitern

Die gute Auftragslage fordert die heimischen Unternehmen jedoch auch sehr. Denn sie bedeutet einen erhöhten Bedarf an qualifiziertem Personal, auch um ausländischen Unternehmen, die versuchen auf den heimischen Markt zu drängen, entgegenzutreten. Daher hat die Baubranche eine Personaloffensive gestartet, welche große Erfolge zeigt.

„Aktuell befinden sich 200 Maurerlehrlinge bei uns in Ausbildung. Das bedeutet eine weitere Steigerung von 10 Prozent zum Vorjahr, womit wir dem Fachkräftemangel auf längere Sicht die Stirn bieten wollen“, berichtet IM Keckeis erfreut.

Appell an die Politik

Bei den Bautagen in Lech steht auch eine Diskussion mit Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser auf dem Programm. Für die Vertreter der Bauwirtschaft ist dies eine gute Gelegenheit, ihre Anliegen zur Sprache zu bringen, erklärt Innungsmeister Peter Keckeis. So soll die Problematik der Deponien und Rohstoffversorgung in Vorarlberg behandelt werden.

Vor allem geht es Keckeis auch um die steigenden Abgaben und Steuern sowie die zunehmende Bürokratie. Die Bauinnung fordert eine Anpassung von Vorschriften und Normen sowie den längst überfälligen Bürokratieabbau und wehrt sich gegen eine weitere Flut von Gebührenerhöhungen aus den unterschiedlichsten Abteilungen der Landesregierung.

(red)

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