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Vor einem Jahr absolvierte Felix Baumgartner seinen Rekordsprung

Ein Jahr nach dem Stratos-Sprung.
Ein Jahr nach dem Stratos-Sprung. ©APA
Es war das TV-Ereignis des Jahres 2012, als am 14. Oktober der Salzburger Extremsportler Felix Baumgartner aus einer Höhe von rund 39 Kilometern aus der Stratosphäre auf die Erde sprang. Der Österreicher durchbrach damit als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer. Auch wenn das Projekt zunächst unter keinem guten Stern stand, gelang Baumgartner der Sprung genau vor einem Jahr nach mehreren Anläufen in der Wüste von New Mexico in Roswell.
Sprung im Live-Ticker
Baumgartners umstrittenste Sager
Der Sprung in Zahlen
Bilder vom Sprung

Das Projekt Red Bull Stratos war mit Höhen und Tiefen verbunden, im Oktober 2010 musste das Vorhaben wegen eines Gerichtsstreits auf Eis gelegt werden. “Wenn du so lange an einem Projekt arbeitest, dann verlierst du manches Mal den Glauben daran, dass es einmal Wirklichkeit wird. Man hat auch viele Rückschläge, geht in eine Besprechung mit drei Problemen rein und kommt mit fünf wieder raus”, erklärte Baumgartner in einem Interview vor seinem Rekord.

“Ich komme jetzt nach Hause”

Im Herbst 2012 war es soweit, nach zwei erfolgreich absolvierten Testsprüngen bereitete sich das Team rund um den Salzburger auf den finalen Sprung in der Wüste von New Mexico vor. Am 14. Oktober 2012 hielt das Wetterfenster in Roswell und Baumgartner wurde in einer Kapsel sitzend von einem Heliumballon in eine Höhe von fast 39 Kilometer gebracht. Mit den Worten “Ich komme jetzt nach Hause” ließ er sich unter dem tosenden Applaus seiner Mannschaft und seiner Angehörigen in die Tiefe fallen. Nach anfänglichem Trudeln stabilisierte sich Baumgartner und landete sicher in der Wüste. “Manchmal musst du weit hinauf gehen, um zu sehen, wie klein du eigentlich bist”, meinte der Salzburger. Der Sprung wurde zur Primetime auf 77 Sendern in über 50 Ländern live übertragen.

Drei Weltrekorde anerkannt

Die Federation Aeronautique Internationale (FAI), die sich weltweit für die Datenaufzeichnung von Rekorden in der Luftfahrt kümmert, erkannte mit dem Sprung drei Weltrekorde an. Baumgartner erreichte demnach die Maximalgeschwindigkeit von Mach 1,25 oder exakt 1.357,6 Stundenkilometern, den höchsten Absprung bei 38.969,40 Metern und den längsten freien Fall mit einer Länge von 36.402,6 Metern. Der Salzburger hat es auch ins neue Guinnessbuch der Rekorde geschafft. Gleich zwei Seiten widmet die neue Ausgabe dem Extremsportler.

Nach dem Stratos-Projekt kündigte der mittlerweile 44-jährige Baumgartner an, dem professionellen Sport den Rücken zu kehren und sich als Rettungshubschrauberpilot ein neues Standbein aufzubauen. “Ich glaube, ich habe alles, was Basespringen betrifft, ausgelebt. Ich bin irgendwann an einem Punkt angelangt, an dem ich gemerkt habe, jetzt könnte ich mich nur noch wiederholen.”

Schlagzeilen auch Abseits seiner Projekte

Baumgartner hat aber auch Abseits seiner Projekte für Schlagzeilen gesorgt. Kurz nach dem Stratos-Sprung wird der Salzburger rechtskräftig wegen Körperverletzung schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er einen griechischen Lkw-Fahrer mit einen Faustschlag verletzt hat. Auch mit einer politischen Äußerung gegenüber der “Kleinen Zeitung” sorgte er für Schlagzeilen: “Du kannst in einer Demokratie nichts bewegen. Wir würden eine gemäßigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, sie sich wirklich auskennen”, sagte er dem Blatt.

Im März 2012 wurde der Salzburger in Rio de Janeiro mit dem Laureus World Sports Award in der Kategorie “World Action Sportsperson of the Year” ausgezeichnet. Vergangene Woche erntete er mit einem Eintrag auf seiner Facebook-Seite hämische Kommentare. Der Extremsportler postete eine Foto und schrieb dazu, dass er Ozzy Osbourne in Cannes getroffen habe. “So ein cooler Typ! Ich liebe seine Musik”. Allerdings: Das dazugestellte Foto zeigte Baumgartner mit Gene Simmons von Kiss. Er selbst bezeichnete die Aktion später als Scherz.

Im August trennte sich seine Freundin Nicole Öttl von ihm. Sie hatte ihn jahrelang bis zu seinem Sprung in Roswell begleitet: “Es waren einmalige vier Jahre und diese bereue ich keineswegs”. Auf ihrer Seite auf Facebook beklagte sie jedoch die “fehlende Privatsphäre, viele respektlose Frauen und die unermüdliche Abenteuerlust und somit verbundener Egoismus (des ‘Heldens’)”.

Zum Jahrestag von Red Bull-Stratos wird ServusTV am 14. Oktober ab 19.10 Uhr die neue Dokumentation “Mission to the Edge of Space” senden.

(APA)

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