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Von Lech bis Bhutan im Einsatz

Lech - In seinem knallroten Skianzug der Bergrettung sieht Bernd Fischer gar nicht wie ein Banker aus. Seit über 30 Jahren ist der Vorstandsdirektor der Lecher Raiffeisenbank ehrenamtlich bei der Bergrettung.

„Ich wollte immer auch etwas Soziales machen. Da ich unmusikalisch bin und mich die Feuerwehr nicht besonders interessierte, ergab sich das so“, meint er rückblickend. Ganz so zufällig war es wohl nicht. Schließlich war er als gebürtiger Lecher schon als Kind ständig in den Bergen unterwegs. Neben seinem Beruf ist er 25 Tage im Jahr für die Bergrettung im Flugdienst. „Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang“, erzählt er. Zusätzlich ist er das ganze Jahr über – wie alle Bergretter – in Bereitschaft. Den Piepser hat er immer dabei. Wenn etwas passiert, muss er los. „Da braucht man natürlich die Loyalität der Arbeitgeber. In Lech stößt man dabei aber auf offene Ohren.“ Während seinen mittlerweile hunderten Einsätzen erlebte er auch viele Schicksalsschläge. „Einsätze mit Kindern gehen an keinem vorbei“, sagt er. Fischer versucht jedoch, Abstand zu den tragischen Ereignissen zu bewahren. „Die positiven Ereignisse überwiegen auf alle Fälle“, meint er. Fischer schätzt besonders die tiefen Freundschaften, die er gewonnen hat. Auch persönlich hat ihn der ehrenamtliche Einsatz reifen lassen. „Man profitiert fürs Leben und lernt, schnell Entscheidungen zu treffen. Wenn du am Berg bist, kannst du nicht lange überlegen“, weiß er aus Erfahrung.

Sozialprojekt in Bhutan

In seiner Freizeit geht er leidenschaftlich gerne auf Skitouren. Fischer liebt die Berge. Allerdings nicht nur die heimischen. In Asien oder Südamerika war er schon unzählige Male auf Trekkingtouren. „Ich suche ruhige und einsame Berge. Ich brauche keine spektakulären Namen, die jeder kennt“, erzählt er. Auf einer seiner Reisen entdeckte er 2006 auch eine Internatsschule in den Bergen Bhutans. „Die Schule liegt auf 4000 Metern. Da ist es immer kalt. Sie ist vier Tagesmärsche von der nächsten Straße entfernt. Die Kinder schlafen auf dem Boden. Es gibt nicht einmal richtige Fenster.“ Gemeinsam mit der Lecher Bergrettung beschloss er zu helfen und Spenden zu sammeln. In diesem Frühjahr soll mit der Renovierung begonnen werden. Für seine Einsätze als Flugretter bekommt Fischer eine „kleine Entschädigung“. Auch die steckt er in das Projekt. „Selbstverständlich“ sei das.

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