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Von Käse, Butter und Alpromantik

Antje Lüdecke aus Rostock  ist miit Leib und Seele Sennerin.
Antje Lüdecke aus Rostock ist miit Leib und Seele Sennerin. ©est
Die Alpe Wasserstube ist für eine sehr gute Alpwirtschaft und auch als ein beliebtes Ausflugsziel bekannt. „Mädele, wie machst du denn da Käs?“, heißt es in einem Lied.„Ich kenne das Originalrezept und weil es Spaß macht“, lacht die Sennerin Antje Lüdecke.
Alpe Wasserstube.

  Seit sechs Jahren, zuerst als Bei-Senn ist die Rostockerin auf der Alpe. „Fühle mich zu Hause“. Hirte, Johannes Schuler, der seit acht Jahren hütet, unterstützt seinen Goldschatz Antje. „Hier bin ich mein eigener Chef.  War schon mit zwölf Kleinhirte“, erklärt der Kristberger. Zur perfekten Alpidylle stellte sich Baby Johanna (3 1/2 Monate) ein. „Sie ist so ein Geschenk“, sagen beide einstimmig und der Papa nimmt seine Tochter aus der „Schesa“.

Die Alpe Wasserstube liegt auf 1.800 m, befindet sich im Gemeindegebiet von Silbertal und umfasst eine Gesamtfläche von 980 ha. Bewirtschaftet werden rund 110 ha Weidefläche. Die Tagwache beginnt recht früh: Um 4.30 Uhr heißt es raus aus den Federn um die Kühe an verschiedenen Melkstellen zu melken. Nachher halten sich die Tiere im Gelände auf. Ab 17 Uhr geht es zum zweiten Mal an die prallen Euter. Das „milchige Gold“  landet nach dem Zentrifugieren im riesigen, kupfernen „Sennkessi“. 30.000 Kilogramm Milch werden in den Sommermonaten von Sennerin Antje zu Montafoner Spezialitäten wie „Sura Kees“ und Alpbutter verarbeitet.  „Ich habe sennen gelernt“, sagt die Wahlmontafonerin charmant.

Die Älpler freuen über Wanderern und Mountainbiker und servieren gerne eine kräftige Brettljause, dazu ein Schnäpsle. „Natur pur“, sagt Silvia vom Unterland, die gerade mit ihren Kindern einkehrt.

Langeweile ist hier ein Fremdwort. Die Tiere versorgen, den Stall misten und eben die Milchverarbeitung. Ist das Tagwerk getan ist, darf man sich auch mal der Familie widmen. „Wir haben keinen Fernseher. Manchmal jassen wir oder erzählen einfach. Besonders schön ist der Nachthimmel mit den funkelnden Sternen. Und die Hirsche äsen oben am Joch und die junge Litz plätschert herunter von der Lobspitze“, schwärmt der alperprobte Hirte.

31 Melk-, 40 Mutterkühe, 26 Kälber, 7 Rinder,  8 Schweine und 1 Esel, genießen die Sommerfrische und gehören  Montafoner Bauern. „Habe zwei Kühe hier“, sagt Christian Vallaster zufrieden.

„Ich bleibe den ganzen Sommer da. Antje muss mal mit dem Kind zum Arzt oder so“, erklärt der gelernte Tischler.

Jetzt wird noch auf der oberen Wasserstube gewirtschaftet, bald kommt das Vieh auf die Untere. Ab Mitte September ist dann der Alpabtrieb.

„Der heurige Sommer ist gut“, so Johannes. Im Winter wird er wieder als Pistenbully-Fahrer am anderen Berg arbeiten.

 Mehr Infos: www.Alpe Wasserstube

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