Von Golf und harter Arbeit

In seinen Augen war Manuel Trappels Triumph von Halmstad auch ein ,,Arbeitssieg“. Ein Sieg der Konsequenz. Konsequenter Arbeit, konsequenten Fleißes, unerschütterlicher Zielstrebigkeit. ,,Andere lassen sich ablenken“, befindet der Head-Pro des Golfparks Bregenzerwald über seinen Ex-Schützling. ,,Aber wenn Manuel trainiert, dann gibt es nur Training und nichts anderes. Er ist voll konzentriert auf die Übungsarbeit.“

Aber ohne Verbissenheit, ohne blinden Ehrgeiz. Auch nach dem Sensationssieg in Schweden ist Vorarlbergs neuer Europameister der Amateurgolfer freundlich, zuvorkommend, ganz ohne Allüren, so wie er immer war. ,,Er erinnert mich in vielen Belangen an seinen Vater“, sagt Manuels Golftrainer der ersten Stunde. ,,Der Peter Trappel ist auch so ein cooler Typ. Er hat ebenfalls diese innere Ruhe und Besonnenheit.“

Skispringer und Fußballer

Peter ist Partels Jugendfreund von Kindesbeinen an. In Bregenz daheim, waren beide begeisterte Skifahrer. ,,Der Peter hatte noch vor mir Glungezer-Ski mit Stahlkanten. Vom ersten Lehrgeld hab‘ ich mir auch welche gekauft und sie dann am Pfänder beim Skispringen beide abgebrochen. Ein Trainer gab mir Sprungski. Mit denen bin ich dann oft den Schlauch hinunter.“ Später kam zur Koch-Lehre die Ausbildung als staatlich geprüfter Skilehrer und Skiführer hinzu. Gleich neben dem Bodenseestadion daheim, hat er natürlich auch Fußball gespielt. Zuerst beim ESV, bis man ihn zu SW Bregenz holte, als 9-Jährigen. Bis 17 spielte er da. ,,Das Geld für ein Trainingslager musste ich mir selbst erarbeiten als Hilfskraft beim Frühlingsfest.“

Jugendarbeit macht Spaß

,,Sport hab ich immer mit Professionalismus verbunden“, erzählt der Golflehrer und ausgebildete Golf-Manager. ,,Einmal sah ich als Surflehrer meine große Chance. Eine kleine Insel, eine Surfschule, ein kleines Fischrestaurant. Das war mein Traumziel. Aber dann bin doch beim Golf gelandet, eigentlich gegen meine Überzeugung, weil ich keine Ahnung hatte, wie anspruchsvoll dieser Sport ist.“ Eine schwere Aufgabe war auch die eigene kompakte Golfanlage samt Restaurant, unweit von Kitzbühl, in Eigenregie quasi als Einmann-Betrieb geführt. Dann, 1998, aber die Berufung in den Golfpark Bregenzerwald als Geschäftsführer und Golflehrer.

,,Würde mich meine Frau nicht so verständnisvoll unterstützen, hätte ich so manches gar nicht machen können. So ist es auch bei den jungen Sportlern. Sie brauchen die Hilfe ihrer Familie. Manuel hat sie durch seinen Vater, der immer an seiner Seite steht, und seine Mutter, die selbst eine erfolgreiche Sportlerin war.“ Partel, Spätstarter im Golf, hat seit 1998 viel getan für die Jugendarbeit im Golfpark. „Ich bin ein Kindernarr, es macht mir nichts mehr Spaß, als Kinderaugen glänzen zu sehen, wenn sie den kleinen weißen Ball treffen.“ Auch Florian Sander, in den USA studierend, und Golf-Pro René Schedler gehören neben dem Aushängeschild Manuel Trappel zu seinen Schülern. VN-fam

Zur Person: Walter Partel