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Von einem Gipfel zum anderen

Brand/VN - Franz Berger ist be­geis­terter Bergsteiger – und das mit über 70 Jah­ren.

Das bekannte Wanderlied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ könnte auch getrost mit den Worten „Das Wandern ist des Bergers Lust“ angestimmt werden. Denn Franz Berger ist wahrlich ein „Bergmensch mit Leib und Seele“, wie er sich selbst beschreibt. Der in Kematen in Tirol aufgewachsene Berger hat seine Leidenschaft für das Wandern schon in seiner Jugend entdeckt. „Ich bin in jeder freien Minute wandern gegangen. Dadurch ist meine Leidenschaft immer mehr gewachsen“, erinnert er sich.

Heimweh nach den Bergen

Sein Beruf – der heute 70-Jährige ist gelernter Einzelkaufmann im Textilbereich – zog Berger dann für vier Jahre nach München, ein lukratives Jobangebot als Verkaufsleiter weiter nach Wien. Je länger aber sein Aufenthalt abseits der Berge, desto größer wurde auch seine Sehnsucht nach eben diesen. Einziges „Trostpflaster“, das ihm sein Heimweh nahm, war seine Frau Marlies. Wie es aber das Schicksal so wollte, lockte ein Jobangebot bei „Madame“ in Feldkirch die Jungfamilie nach Vorarlberg. Nur wenige Jahre später, 1977, wurden sie sesshaft und begannen mit dem Hausbau in Feldkirch Gisingen. Seine zweite Heimat hat der naturverbundene Berger dann in Brand gefunden. „Gemeinsam mit meiner Gattin Marlies und den damals noch kleinen Söhnen haben wir alljährlich alle Gipfel rund um Brand x-mal bestiegen“, erzählt der Bergfex. Trotz seines zeit- und energieaufreibenden Berufes sei er jede freie Minute in den Bergen anzutreffen gewesen. „Und das war gut so, wenn nicht sogar lebensnotwendig“, beschreibt Berger den wichtigen körperlichen Ausgleich zu seinem harten Arbeitsalltag. „Es gibt nichts Schöneres und Gesünderes als Bergwandern, die Ruhe und Erholung an der frischen Luft zu genießen sowie die Flora und Fauna zu erleben“, schwärmt er. In der Pension hat sich an seiner Leidenschaft nichts geändert. Seine fast täglichen Wanderungen und Bergsteigaktionen, sofern es das Wetter zulässt, protokolliert der passionierte Sportler genau: Mittlerweile war er nach eigenen Angaben in den vergangenen 30 Jahren rund 260 Mal auf dem Mottakopf, 225 Mal auf dem Fundlkopf, 90 Mal auf dem Saulakopf und diverse Male auf etlichen Dreitausendern – die Liste ist noch lang.

Ortler-Besteigung

Bergers absoluter Höhepunkt war – mit fast 70 Jahren – die Besteigung des etwa 4000 Meter hohen Ortlers in Südtirol. „Ich möchte mich jedoch keinesfalls als Extrembergsteiger sehen“, betont der rüstige Rentner, „sondern vielmehr als Vorbild.“ Aus diesem Grund habe er „immer ein paar Süßigkeiten im Rucksack, um die kleinsten Wanderer anzuspornen“. Seine Leidenschaft geht sogar so weit, dass der Pensionist stets als „anonymer“ Bergwart unterwegs ist, indem er etwa vermurte Wege säubert. Der Liebe zu den Bergen hat er vor knapp zehn Jahren mit einem Bildstöckle, das sich am Orts­ende von Brand befindet, Gestalt verliehen. Berger hofft, dass er noch bis ins hohe Alter wandern kann: „Solange ich die Kraft und Kondition habe, werde ich immer auf Gipfel gehen“, ist er überzeugt. Und beim Abstieg stimmt er dann weiterhin gerne das eine oder andere Wanderlied an. Vielleicht sogar „Das Wandern ist des Bergers Lust.“

Zur Person

Franz Berger ist leidenschaftlicher Wanderer.

Geboren: 26. Juni 1940

Wohnort: Feldkirch Gisingen/Brand, aufgewachsen in Kematen in Tirol

Familie: verheiratet, zwei Söhne

Beruf: pensionierter Einzelkaufmann im Textilbereich

Interessen: Wandern, Gartenarbeit, Skifahren

(VN-sas)

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