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Von der Weihnachtsfeier zum Großevent

PulpVixen Sängerin BECKY MAHEATA TAHAURI MOON und Show Organisator Jim Kersten
PulpVixen Sängerin BECKY MAHEATA TAHAURI MOON und Show Organisator Jim Kersten ©Daniela Lais
Bregenz/Ontario. Jim Kersten wird fast etwas sentimental, wenn er über die Entstehung der CABDA spricht.
CABDA WEST

Die Bike Messe ging Anfang der Woche im Veranstaltungszentrum in Ontario, östlich von Los Angeles, Kalifornien gelegen, über die Bühne.

„Wir haben mit einer kleinen Weihnachtsfeier in Chicago angefangen und sind gewachsen. Das erklärt auch warum CABDA ausgesprochen noch immer als Chicago Area Bicycle Dealers Association geführt wird“, erklärt Kersten nicht ohne Stolz. So weit gewachsen, dass CABDA mittlerweile als CABDA West zum vierten Mal in der Los Angeles Umgebung, als CABDA Mittlerer-Westen zum neunten Mal in der Chicago Umgebung und als CABDA Ost in der Nähe von New York abgehalten wird. Seit die größte Fahrradmesse, Interbike, die Messetüren aufgrund finanzieller Schwierigkeiten geschlossen hat, kann CABDA durchaus als eine der größten Zwei-Rad Messen genannt werden.

Harte Zeit für die Zweiräder

Die Fahrrad Industrie hatte aufgrund von COVID mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Eines der Hauptprobleme stellte die Nicht-Verfügbarkeit von Rädern dar. Lange Lieferzeiten machten es schwer die Kunden mit dem Zweirad zu versorgen. „Es ist nichts, was die Industrie nicht überleben wird“, weiß Kersten.

Einer der wichtigsten Themenbereiche der diesjährigen Messe stellten E-Bikes dar. Zahlreiche Seminare widmeten sich dem Thema der Elektro Bikes und kamen auf den gemeinsamen Nenner, dass sich die USA in einer Entwicklungsphase befindet, verglichen mit dem E-Bike Geschäft in Europa.

Das Seminar „E-Bikes haben das Spiel verändert“ fokussiert etwa auf die Sicherheit der Fahrräder. Mit zahlreichen in Flammen aufgegangenen Batterien in New York und negativer Medialer Berichterstattung hat der Markt dieser Tage zu kämpfen. Seminarleiter Mike Fritz erklärt das Problem: „Es gibt fast 85.000 Zustellungsfahrräder die mit Batterie laufen. Diese Räder sind zum großen Teil Billigfahrräder, weil kaum einer der Zusteller das Geld aufbringen kann in ein hochwertiges E-Bike zu investieren. Schlechte Batterien, falsch gehandhabt und montiert, falsch gelagert sind die Folge und führen zu Batterie-Feuern und dem negativen Ruf.“ Fritz appelliert E-Bikes eine Zukunft zu geben, besonders für ältere Menschen oder lange Wege wären sie optimal.

Europäischer Markt mischt mit

Die USA war und ist schon immer interessant für den Europäischen Markt. Große Anbieter wie ABUS für Bike Sicherheit mischen seit vielen Jahren mit. Zeitbike vom Deutschen Fritz Bahl, der nach Ventura, Kalifornien ausgewandert ist, macht es sich auf dem US Markt bequem. Der Großhändler liefert die zum Teil in Deutschland gefertigten hochwertigen Mondraker Fahrräder in die USA und vertreibt E-Bikes und Fahrradkleidung gefertigt in Italien.

Carradice, die in England handgefertigten wasserabweisenden Transporttaschen sind für den stylischen US Cyclist ein „must have“. Colnago präsentiert stolz ein Italienisch gefertiges Fahrrad, nur 200 wurden produziert und sechzehn davon in die USA verschifft. Das reflektiert sich im Preis. In die andere Richtung arbeitet Ryan McCarthy, der Geschäftsführer von Ryno Power, Vertreiber von Energy Drinks und Protein Riegeln: „Österreich und Deutschland sind für uns ein wichtiger Markt, in Österreich ist Motorsport und KTM zuhause und das ist die Szene die wir beliefern“. Nur Gutes hat McCarthy über die Österreicher zu sagen, mit der Motorsport und Radfahrszene dort arbeitet er am Liebsten.

Neuigkeiten auf dem Markt

Die CABDA ist auch Spielfeld für Neuigkeiten und Neuprodukte. Die Marke „Handlebar Jack“ präsentiert einen in Reno produzierten magnetischen, aufklappbaren Reparatur Ständer für die Straße, der magnetische Handyhalter mit Superkraft, oder der Garagenöffner der in die Lenkstange montiert wird, sind nette Erleichterungen für Radfahrer.

Familienfreundliches Radeln ist angesagt

‚Kids Ride Shotgun‘, eine Firma aus Neuseeland, hat es sich zur Aufgabe gemacht den ersten MTB Sitz für Kinder von 3-5 Jahren zu kreieren. Der Sitz wird im vorderen Teil des MTB fixiert und ist zusätzlich mit einer Lenkstange ausgestattet, um das „echte Feeling“ zu übermitteln. Die Firma vertreibt ihr Produkt erfolgreich weltweit und hat Fahrradbücher und Shirts für Kinder mit fahrradbegeisterten Eltern entwickelt. Das Englische „ride shotgun“ stammt übrigens aus dem Wilden Westen, die Beisitzer des Kutschen-Fahrers waren mit einer Waffe, einer shotgun, ausgerüstet. Heute heißt es nur so viel, dass man neben dem Fahrer vorne sitzt. Eine andere familienfreundliche Fahrrad Variante präsentieren Tom und Rosa Obendorf aus Salem, Oregon, ein E-Bike Tandem. Tandemez entstand aus einer privaten Lust und Liebe für das Tandemfahren und 40 Jahren Erfahrung in Fahrradreisen. Das erste Modell wurde gleich auf der Messe präsentiert.

In der Bike Industrie weiß man zu unterhalten, neben BMX Shows und großartigen Jumps versorgte die Frauen-Band PulpVixen mit hipper Tanzmusik. Jim Kersten plant schon an der nächsten Messe, der Erfolg spricht für ihn.

Bericht: Daniela Lais

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