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Von der schönen Fassade zur grauen Wand: "Sanierungsbedürftiges" Wien

Bei "schiarchen" Hausfassaden muss der Hauseigentümer selbst zur Tat schreiten.
Bei "schiarchen" Hausfassaden muss der Hauseigentümer selbst zur Tat schreiten. ©Vienna Online
Wien ist eine Stadt mit Flair, dagegen lässt sich kaum etwas einwenden. Aber neben den wunderschönen Seiten lässt in manchen Bereichen die Optik hin und wieder zu wünschen übrig - etwa bei einer Vielzahl an Hausfassaden. Vienna Online hat nachgefragt: Wieviel ist der Stadt ihr Aufputz wert?
Diese Hausfassaden in Wien könnten einen "Aufputz" vertragen

Flanieren, Spazieren, die Seele baumeln lassen – alles ein herrlicher Zeitvertreib, der sich in Wien mehr als gut machen lässt. Die Bundeshauptstadt genießt Weltruhm, nicht nur aufgrund ihrer Geschichte und Kutur, sondern auch wegen ihres Flairs – die jährlich ansteigenden Tourismuszahlen beweisen es.

Aber Wien ist auch keine “Stadt aus purem Gold”. Graue Straßen, bröckeliger Verputz an den Wänden, schmutzige Häuserfassaden gehören auch hier ins Bild, so wie in jeder großen Stadt. Wir haben nachgefragt: Wieviel investiert Wien in den eigenen Aufputz und wo liegen die Schwerpunkte?

Wien “Vorreiterrolle” in Sachen geförderte Sanierung 

Was die geförderte Wohnbausanierung angeht, ist “kaum eine Stadt in Europa mit Wien vergleichbar”, meint Christiane Daxberger von der Geschäftgruppe für “Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung” der Stadt Wien.

Diese Förderungen seien umfassend: Angefangen von thermisch-energetischer Wärmedämmung bis hin zu Lift-Installation, Stiegenreparatur, Steiergung der allgemeinen Qualitätkriterien. Dies sei insbesondere bei Altbauten ein wichtiger Punkt: Keine Stadt weltweit hat so viele Gründerzeithäuser wie Wien, so Daxberger.

Stichwort “sanfte Stadterneuerung”

Mehrere Millionen Euro können schon mal in solche geförderten Sanierungen fließen, die Stadt stecke jährlich viel Geld hinein. Besonders in Sachen “sanfter Stadterneuerung” sei Wien top. Das heißt konkret, dass Sanierungen “bewohnerfreundlich” durchgeführt werden, sodass sie die Wünsche der Bewohner in den Mittelpunkt der Sanierung einer Wohnung, eines Hauses und auch des gesamten Viertels stellen – ohne die Lebensbedingungen für sie zu verschlechtern, im Gegenteil.

“In Paris ist das beispielsweise nicht so: Dort wird ein altes Haus saniert, die Miete steigt dann aber damit rapide, sodass viele Bewohner danach ausziehen müssen, weil sie es sich nicht mehr leisten können,” vergleicht Daxberger.

Dennoch “schiarche Hausfassaden”

Auf allgemein wichtige Sanierungen legt die Stadt somit großen Wert. Für das bereits jahrelange Konzept der “sanften Stadterneuerung” gab es für Wien im Oktober 2010 sogar die “Scroll of Honour” von der UNO. Der Preis wird seit 1989 jährlich vergeben und gilt als die wichtigste Auszeichnung der Vereinten Nationen im Bereich des Wohnens.

Aber trotzdem: Zahlreiche Häuserfassaden in manchen Wiener Bezirken sind einfach nicht “schön”. Was tut man als Bewohner dagegen, und was kann die Stadt tun?

“Das fällt leider nicht in den Bereich der geförderten Sanierung, ” erläutert Christiane Daxberger weiter. “Eine Verschönerung der Fassade obliegt meistens dem Hauseigentümer bzw. der Hausverwaltung. Die Stadt Wien tut vieles für’s Wohnen, aber alles kann sie leider nicht machen.”

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