AA

Von der Kunst, jemanden Schach zu setzen

Beim Schachklub Lustenau lernen schon die Kleinsten das Strategiespiel.
Beim Schachklub Lustenau lernen schon die Kleinsten das Strategiespiel. ©bvs
Beim wöchentlichen Jugendtraining des Schachklubs Lustenau lernen bereits die jüngsten Spieler, worauf es beim Schachspielen ankommt.
Von der Kunst, jemanden Schach zu setzen

Lustenau. „Kann Spieler Weiß ein Schach setzen?“, fragt Jugendtrainer Gerhard Fröwis die vielen jungen Schachspieler, die am Dienstagabend zum Training in die Mittelschule Rheindorf gekommen sind. Konzentriert betrachten die Kinder das Schachbrett und schon zeigen sie ihrem Jugendtrainer, wo genau überall ein Schach möglich ist. „Sehr gut“, sagte Fröwis. Nachdem er den Kindern die Theorie beibringt, geht es los. Es werden kleine Turniere abgehalten. Wer gegen wen spielt, hat Trainer Erich Peterlunger bereits festgelegt.

Spannende Partien

Zwischen 15 bis 20 Kinder kommen jede Woche zum Schachtraining. Die kleinsten sind sechs Jahre alt, der älteste im Moment 13 Jahre. Trainer Alexander Winter hat bereits verschiedene Schachszenarien vorbereitet. „Schachspielen macht einfach richtig viel Spaß“, erklärt die siebenjährige Zümra Sükün. Sie hat mit ihrem Bruder Aziz Ömer (9) am Sonntag gerade beim Josefiturnier in Dornbirn teilgenommen und den zweiten Platz gemacht. „Unser Vater hat uns das Schachspielen gezeigt. Seitdem kommen mein Bruder und ich immer aufs Training und lernen von Gerhard das Schachspielen“, sagt Zümra Sükün. Wie spannend so eine Schachpartie sein kann, zeigen die Kinder, die gegeneinander antreten. „Du hast verloren. Denn du hast schon den zweiten Fehlzug“, informiert der sechsjährige Enrico Gemmi seinen Gegenspieler.

Glücksgefühle beim Spielen

„Das Glücksgefühl beim Spielen ist toll. Beim Jugendtraining sieht man schnell, welch Fortschritte die Kinder machen“, so Gerhard Fröwis. Das bei dem berühmten Strategiespiel auch ganz viel Nervenkitzel mitspielt, kann er wie auch schon einige Kinder bezeugen, die bereits an Turnieren mitgespielt haben. „Wir lernen beim Schach die wichtigsten Regeln und üben jedes Mal ein bisschen Theorie“, sagt Aziz Ömer. Dem nicht genug. Während die einen ihre Partien zu Ende spielen, machen die größeren am Handy noch einen Schachdurchgang. „Ich spiele sicher schon sechs Jahre hier im Verein Schach“, erklärt Oskar Blaser (13).

Schachregeln werden gelernt

Gleich nebenan am nächsten Tisch hört man Gerhard Fröwis eine alte Schachregel sagen: „Wer nicht rochiert, verliert.“ Er zeigt gerade den neuen Schachspielern Sophie und Laurent, wie sie Figuren schlagen können. „Ich habe meinen eigenen Kindern das Schachspielen beigebracht und nicht mehr damit aufgehört. Mittlerweile zeige ich vielen interessierten Kindern, wie dieses Spiel gespielt wird. Es ist ein tolles Hobby“, lächelt er und hat dabei die Spielzüge von Laurent und Sophie fest im Blick. Am Ende des Trainings wird alles fein säuberlich verpackt und in der Schule verstaut. „Im Moment haben wir kein Klubheim mehr, wir sind allerdings froh, dass wir in der Mittelschule Rheindorf spielen dürfen“, klärt Peterlunger auf. Der Traum der Verantwortlichen wäre es, wieder in einem eigenen Klubheim spielen zu können. „Unser Vereinsleben kommt ohne Homebase etwas zu kurz“, sagt Peterlunger. bvs

  • VOL.AT
  • Lustenau
  • Von der Kunst, jemanden Schach zu setzen