"Von der Hölle ins Paradies" - Als Trafikant hat Simon Monz sein Glück gefunden

Nach seiner Lehre als KFZ-Mechaniker war Simon 10 Jahre lang als Pflasterer tätig. Heute ist er Inhaber einer Trafik in Lauterach – und glücklich mit dem, was er tut. Sein Lebensmotto: „Nach jedem Tief kommt ein Hoch.“
Eine Krankheit warf Simon Monz damals komplett aus der Bahn. Die Diagnose: Gehirntumor. Die Folge: eine bleibende Sehbehinderung.
Über Wochen hinweg litt der damals 15-Jährige an extremen Kopfschmerzen, musste häufig erbrechen. Anfangs wurde er auf Migräne behandelt – bis der Moment kam, an dem alles anders wurde: "Eines Morgens habe ich den Rolladen hochgezogen - und nichts mehr gesehen. Beim Augenarzt ging dann alles sehr schnell. Der hat nur kurz meine Augen angeschaut und gesagt: Ich muss sofort nach Feldkirch, ins Krankenhaus. Dort haben sie mich gleich notoperiert."

"Ich mache das Beste draus"
Simon hatte einen Gehirntumor. "Und dadurch eine Sehbehinderung bekommen, weil ich so einen Druck im Kopf gehabt habe, der die Sehnerven abgedrückt hat. Dann war ich blind damals. Und das ist mir leider Gottes geblieben – die Sehbehinderung. Aber: Glück im Unglück. Jetzt habe ich zwar nicht mehr ein ganz so gutes Sehvermögen, aber für das, was ich es brauche, reicht’s“, sagt er und schmunzelt.
Was für viele das Ende bedeutet hätte, wurde für Simon Monz zum Start in ein neues Leben. „Ich lebe damit, mache das Beste draus."
Trafikant mit Leidenschaft
Ein Freund, selbst Trafikant in Frastanz, brachte ihn auf die Idee, sich beruflich neu zu orientieren. Die Bewerbung dort verlief zwar im Sand, doch über Christian Hafner, Fachgruppen-Obmann der Tabaktrafikanten in Vorarlberg, stieß Monz schließlich auf die freie Trafikstelle in Lauterach. „Dann habe ich es irgendwann mal geschafft – und jetzt bin ich Trafikant mit Leidenschaft.“ Seit dem 2. Mai 2023 steht er als Inhaber hinter dem Verkaufstresen.
"Dankbar für diese tollen Menschen"
Besonders wichtig ist ihm, was er mit seinem Team aufgebaut hat: „Ich habe mit zwei Mitarbeitern angefangen, mittlerweile habe ich drei. Wir sind wirklich ein super Team, das zusammenhält. Es macht Spaß. Die Mitarbeiter sind glücklich, ich bin glücklich.“ Und Monz betont: „Ohne meine Mitarbeiter würde der Laden nicht laufen. Ich bin extrem dankbar für diese tollen Menschen.“

Für ihn ist klar: Als Trafikant habe man die Möglichkeit, sich selbst etwas aufzubauen – trotz oder gerade wegen widriger Umstände. „Als Trafikant hat man wirklich die Chance, finanziell unabhängig zu sein und sich selbst etwas aufzubauen.“
Seine Erfahrungen haben ihn geprägt – und zu einem Kämpfer gemacht: „Ich bin immer schon ein Kämpfer gewesen, und ich kann nur jedem sagen: Niemals aufgeben – egal, wie es einem geht. Immer weiterkämpfen – und irgendwann wird man belohnt.“
"Man muss ganz tief fallen, damit man überhaupt ganz aufstehen kann"
Heute blickt Simon Monz mit Dankbarkeit zurück – und mit Zuversicht nach vorn. „Man muss irgendwann ganz tief fallen, damit man überhaupt ganz aufstehen kann. Und deswegen: Immer kämpfen, kämpfen – und irgendwann kommt der Tag X, wo man belohnt wird dafür – für das ganze Leid.“
Was für ihn am Ende zählt? „Für mich ist das Wichtigste, Mensch zu bleiben – egal, wie erfolgreich man ist, egal, wie schlecht es einem geht – man soll immer Mensch bleiben. Und dann kommt der Rest von selbst.“
Simon ist außerdem stolzer Papa von zwei Kindern, sein größter Wunsch: "Dass eines meiner Kinder irgendwann das Geschäft übernimmt."
(VOL.AT)
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