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Von den Bergen zum See

Fussach/VN - An den Häfen des Bodensees rüsten sich Bootsbesitzer für die Sommersaison – mitten drin: Irene Hanser.
Schwedenschanze in Fußach

Temperaturen um die 20 Grad und traumhaft blauer Himmel locken viele Vorarlberger derzeit in die Natur bzw. gar schon ans Wasser. Am Wasser und in der Natur arbeitet seit sechs Jahren Irene Hanser. Die Oberländerin hat einen Job, um den sie besonders bei schönem Wetter viele beneiden. Und das zu Recht. Sie ist Hafenmeisterin der Schwedenschanze in Fußach, die vom Motorboot-Segelsportverein Rheindelta verwaltet wird.

Wie kommt eine Bludenzerin zu einem solchen Beruf? Zumal es in Bludenz zwar viel Wasser, aber keinen See und schon gar keinen Hafen gibt. „Es war schon immer mein Traum am Bodensee zu arbeiten. Als ich vor sechs Jahren die Stellenanzeige gesehen habe, wusste ich, dass das genau mein Ding wäre.“ Gesagt, getan. So hat sie sich für die ausgeschriebene Stelle beworben, ging aus dem Bewerbungsverfahren als Favoritin hervor und wurde eingestellt. Seit diesem Tag verbringt Hanser sieben Monate im Jahr, vom 1. April bis 31. Oktober, am See und verwaltet die über 300 Liegeplätze.

Einzige Hafenmeisterin im Land

„Irene ist eine perfekte Hafenmeisterin. Sie nimmt ihre Aufgaben sehr ernst, ist aber immer gut gelaunt und vor allem locker“, verrät ein Vereinsmitglied. „Wenn einem sein Beruf Spaß macht, ist es nicht schwer, ihn gut zu machen“, ist die einzig weibliche Hafenmeisterin in Vorarlberg überzeugt. Eine bestimmte Ausbildung hat sie nicht. Lediglich das Bodenseeschifferpatent hat sie gemacht. Für ein eigenes Boot reicht ihre Zeit jedoch nicht aus. In den sieben Monaten am See ist sie sieben Tage die Woche im Einsatz. Neben organisatorischen Tätigkeiten ist sie für die hafeneigene Tankstelle verantwortlich und hat zu jeder Tages- und Nachtzeit die zu vergebenden Gästeliegeplätze im Blick.

Familiäre Atmosphäre

„Irene, könntest du mir eine Schere leihen?“, fragt eine Bootsbesitzerin. Und schon steht die Hafenmeisterin auf und holt sie. „Für genau solche Sachen bin ich auch da. Wenn irgendjemand ein Problem hat oder Hilfe benötigt, bin ich zur Stelle“, erzählt sie und ist schon wieder zurück. Man kennt sich am See. Viele Bootsbesitzer haben ihre Motor- bzw. Segelboote seit Jahren im selben Hafen. Dies ließ in den letzten Jahren eine familiäre Atmosphäre entstehen. Eben diese ist auch für einen Außenstehenden zu spüren. Deutlich macht Irene Hanser das auch, als sie vonden Inselfesten erzählt: „Auf der kleinen Insel mitten im Hafen finden regelmäßig Feste statt. Jeder bringt etwas zum Essen oder zum Trinken mit. Dann wird gefeiert, gesungen, gelacht und geredet.“

Die Tatsache, dass sie an einem so schönen Fleck der Erde arbeiten darf, wäre für Irene jeden Tag ein Grund zum Feiern. „Darauf müssen wir anstoßen“, heißt es. Während die anderen ihr Glas Prosecco mit Aperol erheben schnappt sich Irene ein Glas Wasser und stößt an. Schließlich ist sie im Dienst.

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