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Vom Krippenbauvirus befallen

Wenn Kurt Mattle in seiner Werkstatt an den Krippen arbeitet, vergisst er Raum und Zeit.
Wenn Kurt Mattle in seiner Werkstatt an den Krippen arbeitet, vergisst er Raum und Zeit. ©hellrigl
Mit viel Enthusiasmus und Akribie frönt Kurt Mattle dem Krippenbau.
Krippenbauer Kurt Mattle

Mäder. Wenn Kurt Mattle in seiner Werkstatt an seinen Krippen baut, dann vergisst er Probleme, Raum und Zeit. Mit spürbarer Begeisterung hat er sich seit vielen Jahren dem Krippenbau verschrieben und damit einen idealen Ausgleich zu seinem kopflastigen Beruf als Betriebsprüfer beim Finanzamt gefunden. Dabei kam er ganz zufällig zu seinem Hobby. Seine Frau hat ihn nämlich ohne sein Wissen vor über 20 Jahren zum ersten Krippenbaukurs angemeldet. „Vom ersten Abend an hat mich das Krippenbauvirus befallen, ich habe genau das gefunden, womit ich loslassen und entspannen kann“, freut sich Mattle. Und dass er für die filigrane und kreative Arbeit beim Krippenbau ein optimales Händchen hat, wurde ihm von Kursleiter Peter Stark alsbald bescheinigt. So lag es nahe, dass er die Ausbildung zum Krippenbaumeister absolvierte und 1998 die Prüfung in Innsbruck erfolgreich belegte. Einige Jahre unterrichtete er sogar an der Krippenbauschule in der Tiroler Landeshauptstadt.

Über 100 Krippen

Mittlerweile hat er über 100 Krippen gebaut. Jede als Unikat und mit viel Freude. „Der Krippenbau ist absolut keine Fließbandarbeit, sondern beim Bau jeder Krippe fließt Herzblut“, weiß Mattle über seine Leidenschaft. Skizzen fertigt er vorab keine. Nach einer gewissen Vorstellung im Kopf fängt er an zu bauen und dann entwickelt sich mit viel Liebe zum Detail sein Werk. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass er mit seiner Arbeit nicht zufrieden war und ein Dreiviertel fertiges Werk einfach wieder zersägt hat. Als gläubiger Christ sieht Kurt Mattle auch einen spirituellen Sinn an seinem Hobby.

Schöne Geschenke

Und die größte Freude verspürt er, wenn er Arbeitskollegen und seine Nachbarn mit einer Krippe beschenken kann. Sein Highlight im Krippenbau war die Krippe für die Pfarrkirche Mäder, die er in ehrenamtlicher Arbeit vor vier Jahren in vielen Arbeitsstunden baute. Nachdem er heuer wieder einen Kurs abgehalten hat, hat er eine eigene Ausstellung in seiner privaten Werkstatt organisiert. Beim Blick auf die schön arrangierten Krippen meinte er: „Ich muss nicht auf die Malediven fliegen, ich habe in meiner Werkstatt meine Insel und mein Paradies.“

Zur Person:
Name: Kurt Mattle
Geboren am: 18. August 1959
Beruf: Betriebsprüfer beim Finanzamt
Lieblingsspeise: Buchteln mit Vanillesauce
Hobbys: Krippenbau, Wandern, Radfahren, Holzen
Motto: Der Mensch zuerst.

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