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Vom Führerschein zum Renntag: So läuft Verstappens NLS-Debüt auf der Nordschleife

Max Verstappen wird am kommenden Wochenende erstmals in der Nürburgring-Langstrecken-Serie starten.
Max Verstappen wird am kommenden Wochenende erstmals in der Nürburgring-Langstrecken-Serie starten. ©APA/AFP
Formel-1-Weltmeister Max Verstappen erfüllt sich einen lang ersehnten Wunsch: ein Rennen auf der Nordschleife. Doch bevor er starten darf, muss er erst den „Führerschein“ für die Grüne Hölle machen – einen speziellen Lizenzkurs des DMSB.

Am kommenden Wochenende plant Max Verstappen seinen ersten offiziellen Einsatz in der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS). Der Red-Bull-Pilot möchte in einem GT3-Fahrzeug auf der legendären Nordschleife an den Start gehen.

Doch bevor es so weit ist, muss der vierfache Formel-1-Weltmeister erst eine Pflichtprüfung absolvieren – einen Lizenzkurs des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB), um das sogenannte Nordschleifen-Permit zu erhalten.

Pflichtkurs für erfahrene Weltmeister

Trotz seiner internationalen Rennlizenz ist Verstappen nicht automatisch für Rennen auf der Nordschleife zugelassen. Der DMSB verlangt für die Teilnahme ein spezielles Genehmigungsdokument – das Permit B.

Dieses muss er sich im Rahmen eines Lehrgangs bei der DMSB Academy am Freitag erarbeiten, inklusive theoretischer Schulung und anschließender Prüfung. "Max hat sich das notwendige Einverständnis von Red Bull geholt", bestätigt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber "Motorsport-Total.com". Der Start erfolgt offiziell unter seinem echten Namen – wie bei Lizenzrennen vorgeschrieben.

Geplanter Doppelstart im Porsche und Ferrari

Verstappen wird voraussichtlich zunächst in einem Porsche Cayman GT4 CS des Teams Lionspeed antreten. Damit erfüllt er die erste Voraussetzung für das B-Permit. Für den Sonntag ist dann der Einsatz in einem Ferrari 296 GT3 des Schweizer Teams Emil Frey Racing geplant – unter bestimmten Bedingungen wäre das möglich.

Laut DMSB-Regularien benötigt Verstappen für das A-Permit eigentlich zwei gewertete Rennen mit insgesamt mindestens 14 absolvierten Runden. Doch für Fahrer der FIA-Platinstufe – wie Verstappen – gibt es eine Ausnahmeregelung: Bei einem Doppelstart in zwei unterschiedlichen Fahrzeugen kann das Entscheidungsgremium eine sofortige Freigabe erteilen.

Red-Bull-Logos aber kein Werkseinsatz

Obwohl Verstappen in Fahrzeugen mit Red-Bull-Branding unterwegs sein wird, handelt es sich nicht um einen offiziellen Werkseinsatz von Red Bull Racing. Die Finanzierung erfolgt über die Red Bull GmbH in Fuschl.

Laut Marko ist dieser Freiraum abseits der Formel 1 auch ein Grund, warum Verstappen dem Team treu geblieben ist. "Das war eine wichtige Ablenkung für sein Wohlbefinden", betont Marko im Hinblick auf das Engagement seines Schützlings in anderen Rennserien.

Red-Bull-Pilot erfüllt sich einen Wunsch

Für den niederländischen Red-Bull-Piloten geht damit ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. "In einer Phase, in der unser Formel-1-Auto nicht richtig gelaufen ist, war er da mit großer Begeisterung dabei", erklärt Red-Bull-Berater Helmut Marko.

Gleiche Bedingungen für alle

Mit dem offiziellen Renneinsatz dürfte auch die Debatte um Verstappens inoffiziellen Streckenrekord auf der Nordschleife im Mai beendet sein. Denn nun gelten für den Formel-1-Star die gleichen Regeln wie für alle anderen Teilnehmer – inklusive Balance of Performance (BoP).

Die Rennen NLS7 (Samstag) und NLS8 (Sonntag) werden jeweils über vier Stunden ausgetragen und sind im Livestream auf Motorsport-Total.com zu sehen.

(VOL.AT)

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