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Voller Erfolg! Koch im Engel darf bleiben und arbeiten

Ingrid Schiechl ist erleichtert: Ihr Koch Belmin hat die Rot-Weiss-Rot-Card bekommen.
Ingrid Schiechl ist erleichtert: Ihr Koch Belmin hat die Rot-Weiss-Rot-Card bekommen. ©VOL.AT/Canva
Belmin Milanovic hat es geschafft - der junge Koch vom Gasthof Engel in Alberschwende darf seit Weihnachten seinen Beruf wieder ausüben.
Schluß mit a la carte - Koch darf nicht mehr arbeiten
Hotel Engel Alberschwende: Darum bleibt die Küche leer

Ende gut, alles gut. Die Geschichte des jungen Bosniers, der Koch im Hotel Engel in Alberschwende war und seine Arbeitserlaubnis verlor (VOL.AT berichtete), brachte zahlreiche Reaktionen aus dem ganzen Land hervor.

Seit 23. Dezember letzten Jahres ist klar, die Geschichte um Belmin hat ein gutes Ende genommen. Der Bosnier darf bleiben und seine Arbeit wieder aufnehmen. Was nicht nur ihn, sondern auch seine Chefin Ingrid Schiechl riesig freut. Sie war es, die ihr Restaurant aufgrund des Verlustes der Arbeitserlaubnis ihres Kochs schließen musste und daraufhin Himmel und Hölle in Bewegung setzte. Mit Erfolg.

Im Hotel Engel in Alberschwende blieb das u0022a la carteu0022-Restaurant geschlossen.
Die Tür ist offen, die Gäste können kommen: GF Ingrid Schiechl und Koch Belmin Milanovic.
Ingrid Schiechl ist u0022ein Kieswerk vom Herzen gefallenu0022: Ihr Koch Belmin darf bleiben.

Dreizehn Seiten Antrag

"Wir mussten erst alle Dokumente für den Antrag der Rot-Weiß-Rot-Card, der dreizehn Seiten lang ist, organisieren. Dann mussten wir alles notariell beglaubigt und übersetzt in Deutsch beim Amt abgeben. Sämtliche Schulzeugnisse, Praktika, Kochausbildung - all diese Dokumente konnten wir mit Hilfe von Belmins Mutter besorgen", schildert Ingrid Schiechl den enormen Aufwand. Glücklicherweise sei die Mama vor Ort in Bosnien gewesen. Sie spreche perfekt Deutsch, was die ganze Sache wesentlich erleichtert habe.

Pensionierter Lehrer hilft

Nach Einreichung des Antrags sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass der junge Mann aufgrund der erreichten Punkte noch eine Prüfung in Deutsch abzulegen hätte. "Schwierig war es, einen Prüfungstermin zu organisieren, damit wir noch pünktlich fertig werden. Wir konnten dann auf eine A1-Prüfung anmelden, allerdings gab es keinen Deutschkurs zur Vorbereitung", erinnert sich Schiechl. Wie also die Sprache lernen? "Wir haben dann Klaus Meusburger, einen pensionierten Deutschlehrer aus Schwarzenberg gefunden, der sich bereit erklärt hat, Belmin zu unterrichten. Vielen Dank dafür".

Gut gelaunt zeigten sich die Beiden beim Gespräch mit VOL.AT.

Mit Bravour bestanden

"Ich habe mit Klaus den Stoff Deutsch A2 gelernt, die Prüfung war aber Deutsch A1", erzählt Belmin stolz. Weil er die Vorgaben für Fortgeschrittene beherrschte, war er sicher, den Test zu bestehen. "Ich habe jeden Tag zwei Stunden mit Klaus gelernt" sagt er weiter. Darum sei er am Prüfungstermin nicht nervös gewesen. Nach drei Wochen stand das Ergebnis fest: Note 2, bestanden. "Wir waren alle sehr erleichtert. Vom Ausgang war der ganze Antrag abhängig. Hätte Belmin es nicht geschafft, hätte er auch keine Rot-Weiß-Rot-Karte bekommen", zeigt sich seine Chefin Ingrid Schiechl erleichtert. Die Karte gilt jetzt für zwei Jahre, in denen der junge Bosnier verpflichtet ist, im Hotel Engel zu bleiben. Danach ist der Arbeitsmarkt für ihn offen und er kann selbst entscheiden, was er machen möchte.

In seinem Element: Belmins Arbeitsplatz in der Küche ist nun wieder dauerhaft besetzt.
Der junge Bosnier ist im Hotel Engel unter anderem für die Pizza zuständig.
Genau, freundlich, wissbegierig: Belmin ist im Haus allseits beliebt.

Hilfe von allen Seiten

"Ich möchte mich ganz herzlich bei Erich Schwärzler für seinen Einsatz bedanken. Er hat ganz viel dazu beigetragen, dass wir termingerecht fertig geworden sind. Er hat mich unterstützt, bei Ämtern nachgefragt, alles gegeben. Vielen, vielen Dank. Unter anderem auch an Bernhard Bereuter vom AMS. Auch er hat mir geholfen, dass alles rechtzeitig weiter gegangen ist. Ansonsten hätten wir keine Chance gehabt, dass Belmin an Weihnachten wieder bei uns anfangen hätte können", zeigt sich Ingrid Schiechl dankbar. Auch sie habe sehr viel investiert und es sei schön zu sehen, dass es sich gelohnt habe.

Endlich unbeschwert und ohne Druck arbeiten können - darauf hat der junge Mann einige Zeit warten müssen.
Ein eingespieltes Team erwartet seine Gäste und blickt der Zukunft positiv entgegen.

Positiv in die Zukunft

Für Belmin Milanovic hat sich mit seiner Arbeitserlaubnis ein Traum erfüllt. Was er sich denn für die Zukunft wünsche? "Ich möchte Sport machen, spiele Fußball und Handball", antwortet er bescheiden. "Am besten in einem Verein, um soziale Kontakte zu knüpfen und Freunde zu finden", ergänzt seine Chefin. Wie es denn bei ihr in Zukunft aussieht? "Ich bin froh, dass ich mein a la carte-Restaurant wieder öffnen konnte und mein altes Team noch habe. Es gibt nichts Besseres als Leute zu haben, auf die man sich verlassen kann. Ich freue mich, dass wir wieder so viele Gäste haben", sagt die Geschäftsführerin vom Hotel Engel in Alberschwende sichtlich erleichtert.

(VOL.AT)

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