Vogelgrippe am Bodensee: Vorarlberg trifft Vorsorgemaßnahmen
Am Ufer des Bodensees sind in der Schweiz und in Deutschland bei zwei verendeten Schwänen Fälle von Vogelgrippe bestätigt worden. In Vorarlberg selbst gibt es nach Angaben von Landesrat Christian Gantner (ÖVP) derzeit keinen bekannten Fall, meinte er gegenüber dem ORF Vorarlberg. Dennoch gelten im Land bereits spezifische Schutzvorgaben – vor allem für Halterinnen und Halter von Geflügel.
Keine Entwarnung – Risiko gilt als erhöht
"Wir untersuchen regelmäßig verendete Wildvögel in Vorarlberg, bislang ohne Nachweis der Geflügelpest", sagte Gantner gegenüber dem ORF Vorarlberg. Dennoch wird das Land aktuell als Gebiet mit "erhöhtem Geflügelpest-Risiko" eingestuft. Das hat konkrete Auswirkungen: Auch Kleinsthaltungen mit unter 50 Tieren müssen sich an bestimmte Auflagen halten.
Was nun für Geflügelhalter gilt
Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) weist auf verpflichtende Vorsorgemaßnahmen in Risikogebieten hin:
- Enten und Gänse müssen strikt von anderem Geflügel getrennt gehalten werden.
- Ein direkter Kontakt mit Wildvögeln ist unbedingt zu vermeiden – etwa durch Netze, Dächer oder überdachte Fütterungsplätze.
- Die Fütterung und Tränkung darf ausschließlich im Stall oder unter einem geschützten Unterstand stattfinden.
- Wasser aus offenen Gewässern wie Teichen, zu denen Wildvögel Zugang haben, darf nicht zur Tränkung genutzt werden.
- Fahrzeuge, Ladeflächen und Geräte sind besonders gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.
- Bei einem Rückgang der Futteraufnahme um mehr als 20 Prozent, einem Einbruch der Legeleistung um über fünf Prozent oder einem Anstieg der Todesfälle auf über drei Prozent ist die zuständige Behörde unverzüglich zu informieren.
Stallpflicht aktuell nicht in Kraft – aber das kann sich ändern
Eine generelle Stallpflicht gilt laut aktueller Verordnung nur in Zonen mit "stark erhöhtem Risiko". Diese Einstufung könnte jedoch in Kürze für Regionen entlang des Bodensees und des Rheins kommen. Der Bund prüft derzeit eine entsprechende Anpassung.
Auch wenn Vorarlberg bisher von Vogelgrippefällen verschont blieb, ist Vorsicht geboten. Die Situation in den Nachbarländern zeigt, wie rasch sich das Virus ausbreiten kann – und wie wichtig die konsequente Einhaltung der Schutzmaßnahmen ist.
(VOL.AT)
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