Vögel Transporte investiert Millionen in die Elektromobilität

So hat das Oberländer Transport- und Logistikunternehmen Vögel Transporte dieser Tage seine ersten drei E-Lkw namens Mercedes-Benz eActros 600 in Betrieb genommen. Diese E-Lkw mit einer Batteriekapazität von 621 Kilowattstunden können eine Last von 24 Tonnen im Durchschnitt 500 Kilometer weit mit einer Aufladung transportieren, so Geschäftsleitungsmitglied Stefan Vögel im wpa-Interview.
Ladezeiten können bei guter Planung als Pausenzeiten genutzt werden
Damit diese drei E-Lkw so oft wie möglich mit selbst erzeugtem PV-Strom fahren können, hat Vögel an seinen Standorten in Bludesch und Dornbirn jüngst Ladesäulen mit 600 bzw. 400 kW-Ladeleistung in Betrieb genommen und dafür 1,5 Millionen Euro investiert. Mit diesen leistungsstarken Ladesäulen könne man derartige E-Lkw in eineinhalb bis zwei Stunden aufladen. "Mit dem Einsatz von diversen Lade-Apps ist es schon heute problemlos möglich, in fast der gesamten EU und in der Schweiz mit E-Lkw zuzustellen", so Vögel. Man müsse zwar etwas mehr Zeit einplanen. Allerdings könne man diesen zeitlichen Mehraufwand bei entsprechender Planung gut für die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen- und Ruhezeiten der Fahrerinnen und Fahrer nutzen. Denn im Gegensatz zum Betanken mit fossilen Treibstoffen müsse das Aufladen von Batterien vom Fahrpersonal nicht überwacht werden.
Elektromobilität hat ihren Preis - und ihr Gewicht
Die Elektromobilität im Schwerverkehr hat derzeit allerdings noch ihren Preis. So koste die obgenannte Zugmaschine von Mercedes-Benz rund 300.000 Euro und damit das 2,5-fache einer Zugmaschine mit Verbrennungsmotor. Denn man muss dazu auch wissen: Der eActros 600 hat drei Akkupacks mit Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus, die zusammen auf ein Gewicht von 4,5 Tonnen kommen. "Wir sprechen bei diesen drei Fahrzeugen also von einer Investition von gut einer Million Euro", so Vögel. Dazu komme, dass man bei längeren Transportfahrten auch an öffentlichen E-Tankstellen aufladen müsse, welche einen vergleichsweise teuren Strommix hätten. Unter dem Strich bedeute diese Kombination aus höheren Anschaffungskosten und teurerem Strom für die Kundschaft Mehrkosten von 15 bis 20 Prozent. "Es gibt allerdings Kundinnen und Kunden, die ganz bewusst nach einem Transport per E-Lkw fragen und diese erklärbaren Mehrkosten akzeptieren."
Umstellung betriebswirtschaftlich nur schrittweise möglich
Vögel Transporte wird per Ende 2025 mit gut 250 Mitarbeitenden und weiteren Standorten in Schaanwald (LIE) und Laas (Südtirol) einen Fuhrpark mit rund 200 Lkw betreiben. Die drei E-Lkw seien erst der Anfang, bereits nächstes Jahr sollen zwei weitere E-Lkw angeschafft werden. "Solche Investitionen müssen betriebswirtschaftlich abbildbar sein und können nur schrittweise durchgeführt werden. Man kann einen derartigen Fuhrpark aus Kostengründen nicht einfach über Nacht umstellen."
CO2-Ausstoß um 90 Prozent gesenkt
Die übrigen Lkw mit Verbrennungsmotor würden unterdessen bereits vollständig mit HVO-Diesel betrieben werden, der 90 Prozent weniger CO2-Ausstoß verursache. Zudem seien alle Stapler auf Elektro-Betrieb umgestellt und nur noch E-Firmenautos angeschafft worden. "Wir haben unseren CO2-Ausstoß in den vergangenen zwei Jahren also um gut 90 Prozent gesenkt, auch wenn bislang nur ein kleiner Teil unserer Lkw-Flotte elektrisch betrieben wird."
(WPA/gübi)
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