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Virtuelle Reisen in die Geschichte beim 30. Tag des Denkmals in Wien

Es wird eine virtuelle Darstellung der legendären Wiener Rotunde geben.
Es wird eine virtuelle Darstellung der legendären Wiener Rotunde geben. ©Hubert Schnedl
Am 28. September lädt das Bundesdenkmalamt zum Jubiläum des Tags des Denkmals. Erstmals stehen digitale Zugänge im Fokus – mit 3D-Modellen, Web-Apps und virtuellen Führungen in ganz Österreich.

Zum bereits 30. Mal findet am letzten Sonntag im September der Tag des Denkmals statt. In ganz Österreich öffnen über 250 Denkmale, archäologische Stätten und historische Gebäude bei freiem Eintritt ihre Türen. Im Jubiläumsjahr 2025 steht die Veranstaltung unter dem Motto „DENKMAL bewahren, DIGITAL erfahren“. Im Mittelpunkt: die Potenziale der Digitalisierung für Denkmalschutz und -pflege.

In Wien sind über 55 Programmpunkte geplant. Besucher können dank neuer Technologien historische Orte aus ungewöhnlichen Perspektiven erleben – etwa durch Web-Apps, 3D-Modelle oder digitale Rundgänge.

Innovation trifft Geschichte beim Tag des Denkmals in Wien

Ein zentrales Beispiel für digitale Vermittlung ist die virtuelle Rekonstruktion der Rotunde der Wiener Weltausstellung von 1873. Das Gebäude, das 1937 durch einen Brand zerstört wurde, ist nun erstmals wieder digital begehbar. In einer Multi-User-Umgebung können Besucher den Innenraum bei geführten Touren virtuell erleben.

Auch andere Wiener Denkmale präsentieren sich innovativ: The Hoxton Vienna, einst Sitz der gewerblichen Wirtschaft, wird nicht nur architektonisch vorgestellt, sondern auch in einem 3D-Modell erlebbar. Die Wiener Secession zeigt, wie Plattformen wie Google Arts & Culture zur digitalen Denkmalpflege beitragen. In der Österreichischen Nationalbibliothek warten Millionen digitalisierter Werke auf Entdeckung.

Vielfältiges Programm in Wien

Das Angebot in Wien reicht vom Otto-Wagner-Areal über das Jugendstiltheater bis zum Oktoneum. Im Haus der Geschichte wird die Dauerausstellung „Neue Zeiten: Österreich seit 1918“ präsentiert. Ergänzt wird das Programm durch Spaziergänge, digitale Archiveinblicke und virtuelle Führungen.

„Digitale Werkzeuge helfen uns in verschiedensten Bereichen dabei, unser historisches Erbe besser zu verstehen, zu restaurieren und zu vermitteln“, sagt DI Wolfgang H. Salcher, Landeskonservator für Wien. „Die Digitalisierung zeigt uns auch, welche immense Bedeutung das substantielle Original mit seiner Patina hinsichtlich Authentizität und kultureller Identität für uns hat.“

Bundesdenkmalamt präsentiert eigene Digitalisierung

Ein zentrales Projekt des Bundesdenkmalamtes ist das digitale Denkmalregister HERIS – Heritage Information System. Die Plattform erfasst systematisch alle bekannten Bau- und Bodendenkmale Österreichs und bereitet sie mithilfe interaktiver Karten und strukturierter Datensätze nutzerfreundlich auf. Ergänzend dazu kommt das Open-Source-Tool Goobi zum Einsatz, welches die Digitalisierung und Erschließung umfangreicher Archivbestände, wie Pläne, Fotografien oder Dias, effizient unterstützt.

Am Tag des Denkmals selbst stellt das Bundesdenkmalamt zwei Programmpunkte passend zum heurigen Motto vor: Die Abteilung für Digitalisierung und Wissensmanagement öffnet ihre Türen und präsentiert die digitale Infrastruktur des Bundesdenkmalamtes. Außerdem können im Rahmen eines digitalen Rundgangs durch die Hofburg die historischen Räumlichkeiten von Kronprinz Rudolf und Kaiser Franz II./I. über einen QR-Code zusätzlich virtuell erlebt werden.

Ein europäischer Feiertag für das Kulturerbe

Der Tag des Denkmals ist Österreichs Beitrag zu den European Heritage Days – einer Initiative des Europarats und der Europäischen Union. Das europäische Motto 2025 lautet: „Heritage and Architecture: Windows to the Past, Doors to the Future“.

Seit dem ersten österreichischen Beitrag im Jahr 1995 ist die Veranstaltung zu einem Fixpunkt im Kulturbetrieb geworden. Tausende nutzen jährlich die Gelegenheit, Geschichte hautnah zu erleben – nun auch digital.

Das vollständige Programm ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.

(Red)

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