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Viktor Pfeifer über seine Zukunft

Eiskunstläufer Viktor Pfeifer weilte in der letzten Woche auf Kurzbesuch in Vorarlberg. In einem Interview sprach der in den USA lebende Feldkircher über seine Pläne für die Zukunft.

Pfeifer erklärte aber auch einen “Kardinalfehler” in der Vergangenheit.

Am Samstag hast du deinen 22. Geburtstag gefeiert, in der Lebensplanung wolltest du jetzt schon an der Spitze der Eiskunstläufer stehen?

 Pfeifer: Ich wollte, stehe aber nicht dort. Vor allem, weil ich vor eineinhalb Jahren praktisch noch einmal von vorne beginnen musste. Ich habe in der Zeit davor mit der US-Trainerin Uschi Kessler falsche Entscheidungen getroffen, die haben mich arg zurück geworfen.

 Wie weit hast du den Sprung an die Spitze jetzt zurück gestellt, oder zurück stellen müssen?

Ich will nach wie vor einer der besten Eiskunstläufer werden. Den Zeitrahmen dafür stecke ich aber nicht mehr ab. Der Reality-Check, den ich durchgemacht habe, hat mich gelehrt, die Zielsetzungen anders anzusetzen. Meine neue Trainerin Priscilla Hill unterstützt mich in diesem Vorhaben perfekt.

Wie sind denn jetzt die Zielsetzungen?

Ich arbeite mit viel Leidenschaft, mit viel Motivation an meiner Karriere. Ich möchte jener Eisläufer werden, bei sich Kunst und Kraft die Waage halten. Ich möchte eines Tages einen Vierfachsprung in künstlerischer Perfektion zeigen können. Wenn mir das gelingt, dann ist eigentlich alles möglich.

Ist Olympia 2010 in Vancouver ein Ziel?

Ja natürlich, aber nur ein Zwischenziel. Aber trotzdem ein Fixpunkt in meiner Planung. Ich gehe auch davon aus, dass ich den österreichischen Startplatz für Olympia besetzen kann.

Sollte die sportliche Karriere nicht so verlaufen, wie du dir das vorstellst, gibt es einen Plan B mit anderen Zielsetzungen?

Neben Plan A mit den sportlichen Zielen lebe ich längst auch schon Plan B. Ich studiere auf der Universität in Newark Business Administration und ich bin Trainer einer Eislaufgruppe mit Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren.

Geht sich das alles für einen Spitzensportler aus?

Ich kann nicht nur mit meinem Körper arbeiten, ich muss auch mit dem Kopf was tun. Das ist entspannend und zugleich auch mein Hobby. Das Training mit den Jugendlichen trägt zu meinem Lebensunterhalt bei.

Bei deinem Aufenthalt in Vorarlberg hast du auch den Kontakt zum Sportservice in Dornbirn gesucht, was ist dabei heraus gekommen?

Ich arbeite schon länger mit dem Psychologen Christian Uhl zusammen. Ich habe auch mit Martin Kessler und Mike Arnold über eine mögliche Zusammenarbeit diskutiert. Augrund der Entfernung zu meinem Wohnort in den USA wird das ein schwieriges Unterfangen, aber wir werden einen Weg finden. Ich bin überhaupt begeistert, welche Entwicklung das Sportservice hier genommen hat, ich denke, dass ich als Sportler davon viel profitieren kann.

Was ist bei einem Eiskunstläufer wichtig, welche Elemente müssen besonders trainiert werden?

Ich muss auf einer Langstrecke schnell sein. Die Kondition muss für die 4:30 Minuten-Kür reichen. Die Beinkoordination, die Schnellkraft und die Sprungkraft sind wichtige Elemente. Die Muskeln müssen nicht groß sein, sondern spritzig und schnell. Mike Arnold wird mich im konditionellen Aufbau unterstützen.

Wie lange darf man Viktor Pfeiffer auf dem Eis noch bewundern?

Zumindest bis 2014. Danach weiß ich noch nicht was kommt, ich weiß nur, dass ich nach dem Ende meiner Karriere mehrere Optionen habe, ich muss nicht zwingend im Eiskunstlaufsport bleiben.

Welche Sportart würdest du ausüben, wenn Eiskunstlauf für dich kein Thema wäre?

Ich denke, dass ich Fußball spielen würde, der Sport gefällt mir gut, ich habe aber noch nie in einer Mannschaft gespielt, ich kenne den Sport nur von der Schule her. Ich könnte mir aber auch vorstellen, ein Skispringer zu sein. So durch die Luft zu segeln, muss ein besonders tolles Gefühl sein.

Was gefällt dir am Leben in den USA 

Das ist eine schwierige Frage. Für mich sind dort die Trainingsmöglichkeiten ideal. Ansonsten finde ich Vorarlberg einen wunderschönen Platz zum leben, ich komme immer sehr gerne hierher zurück.

(Quelle: Sportservice Vorarlberg)

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