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Vier Schleusungen in zwei Tagen: Bundespolizei greift elf Migranten an Grenze auf

Vier Schleusungen in zwei Tagen (Symbolbild)
Vier Schleusungen in zwei Tagen (Symbolbild) ©Bundespolizei
Innerhalb von zwei Tagen hat die Bundespolizei elf Migranten an der Grenze aufgegriffen und vier Männer wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern angezeigt. Bei den Einsätzen kamen unzureichende Dokumente und teils aggressive Auseinandersetzungen zum Vorschein.

In den vergangenen Tagen (15./17. Juni) hat die Bundespolizei vier Männer wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt. Unter den mutmaßlich Geschleusten befanden sich drei Familien, die versucht hatten, ohne ausreichende Dokumente über die Grenze zu gelangen. Einer der Migranten leistete noch in der Kontrollstelle Widerstand gegen die Beamten.

Bundespolizisten kontrollierten am Samstag (15. Juni) gegen 3:30 Uhr eine kosovarische Familie, die mit ihrem in Italien zugelassenen Auto einreisen wollte. Der 32-jährige Fahrer und sein Bruder konnten gültige Dokumente vorweisen. Die italienischen Aufenthaltstitel der 28-jährigen Ehefrau des Fahrers und des gemeinsamen Kleinkindes waren hingegen abgelaufen. Die Familie, die sich auf der Fahrt zu Verwandten befand, wurde nach der Anzeigenbearbeitung nach Österreich zurückgewiesen.

Familien ohne gültige Dokumente: Schleuser in Aktion

Nur zwei Stunden später stoppten die Beamten einen 34-jährigen albanischen Fahrzeuglenker, der mit seiner 36-jährigen ecuadorianischen Frau, den beiden kleinen gemeinsamen Kindern sowie der 13-jährigen Tochter der Frau und einem Freund, einem 31-jährigen Albaner, aus Italien kam. Außer der Italienerin verfügte keiner der Insassen über ausreichende beziehungsweise gültige Reisedokumente.

Im Wagen standen nur fünf Sitzplätze sowie ein Kindersitz zur Verfügung. Die beiden Kleinen saßen unangeschnallt auf dem Schoß der 13-Jährigen und der Mutter. Aufgrund dessen muss sich der Fahrer wegen versuchten Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährlichen Bedingungen verantworten. Außerdem führte der Mann im Fahrzeug ein zugriffsbereites Einhandmesser mit, weswegen er noch eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz erhielt.

Gefährliche Bedingungen und Waffenverstöße: Schleuser riskieren viel

Bei der Überprüfung des italienischen Aufenthaltstitels des 31-jährigen Mitfahrers stellten die Beamten fest, dass der Chip aus dem Dokument entfernt worden war. Der Albaner erhielt eine Anzeige wegen Veränderns amtlicher Ausweise. Der Beschuldigte wurde während der Kontrolle zunehmend aggressiv. Die Situation mündete in einen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und endete für den 31-Jährigen in Handfesseln sowie mit einer weiteren Anzeige. Ein Beamter wurde durch den Widerstand leicht am Arm verletzt. Schlussendlich mussten alle Migranten nach Österreich zurück.

In der Nacht auf Montag (17. Juni) stoppten bayerische Grenzpolizisten in Lindau-Ziegelwies einen in Albanien zugelassenen Kleinbus. Der 41-jährige Fahrer und ein 21-jähriger Insasse hatten ihre erlaubte visafreie Kurzaufenthaltsdauer im Schengenraum um etwa anderthalb beziehungsweise über zwei Monate überschritten.

Wiederholungstäter und unzureichende Dokumente: Weitere Fälle von Schleusung

Die Ermittlungen der zuständigen Bundespolizei ergaben, dass der Busfahrer bereits im Januar mit einer ähnlichen Tat aufgefallen war. Die Bundespolizisten wiesen die beiden Albaner am Abend, nachdem der Fahrer eine Sicherheitsleistung in Höhe von fast 800 Euro hinterlegt hatte, auf dem Luftweg von Memmingen nach Tirana zurück.

Kurz darauf ging der Bundespolizei noch eine afghanische Fahrgemeinschaft ins Netz. Der 37-jährige Fahrzeuglenker hatte eine deutsche Aufenthaltserlaubnis, aber nur ein Handyfoto seines Reisepasses dabei. Das mitreisende Paar, eine 37-Jährige und ein 40-Jähriger, waren nur im Besitz österreichischer Asylkarten und abgelaufener Fremdenpässe, die nicht für die Einreise nach Deutschland ausreichten. Die vierjährige Tochter der beiden besaß hingegen einen gültigen Fremdenpass. Die Beamten entließen den mutmaßlichen Schleuserfahrer später auf freien Fuß. Die afghanische Familie wurde nach Österreich zurückgewiesen.

(VOL.AT)

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