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Viele Viren mit ähnlichen Symptomen

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Armin Fidler bei "Vorarlberg LIVE".
Armin Fidler bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT
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Armin Fidler (Public-Health-Experte) war am Freitag zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".
CoV-Impfungen als millionenschweres Zusatzeinkommen

Die Grippewelle hat begonnen - und das wie von Experten erwartet früher als üblich. Grippewellen starten in unserer Region meistens erst im Dezember oder Anfang Jänner mit dem Höhepunkt im Februar. Seit Beginn dieser Woche konnte "ein massiver Anstieg von Influenzavirus-Nachweisen in klinischen Proben aus dem gesamten Bundesgebiet beobachtet werden", hieß es seitens der MedUni Wien. Währenddessen geht die Virusverbreitung von SARS-CoV-2 in den Abwasseranalysen wieder zurück. Die aus diesen Proben abgeleitete Reproduktionszahl liegt mit 1,14 deutlich über der Marke von 1,0, aber "bei abnehmender Tendenz", geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Update des Covid-Prognosekonsortiums hervor. Demnach kommt es in den kommenden zwei Wochen zu leicht steigender Bettenbelegung mit Infizierten auf den Normalstationen und zu gleichbleibender Auslastung in der Intensivpflege. Mit Armin Fidler sprach Magdalena Raos am Freitag über die Grippewelle und die aktuelle Corona-Situation in Vorarlberg.

Verfrühte Rückkehr der Grippe

Corona spielt derzeit keine große Rolle mehr, dafür sind andere Viren wieder auf dem Vormarsch. Public-Health-Experte Armin Fiedler betont in "Vorarlberg LIVE" nicht zuletzt die etwas verfrühte Rückkehr der Grippe. "Wir haben praktisch vier bis fünfmal so viele Grippeerkrankte wie in den letzten beiden Jahren", zieht er den Vergleich. Denn die Maßnahmen gegen Corona haben auch der Grippe schwer zu schaffen gemacht, diese sind aber ausgelaufen.

Die ganze Sendung:

Kaum Grippeimpfungen

Hinzu kommen die RSV-Viren, die gerade unter Kindern grassieren. Gemein ist den Viren von Corona über Grippe bis zu RSV, dass sie sehr ähnliche Symptome mit sich bringen. "Bei der Grippe ist es so, dass viele Leute den grippalen Effekt mit der Grippe verwechseln", warnt der Experte. Denn die Grippe sei eine schwere Erkrankung, die auch jungen, vorbelasteten Menschen gefährlich werden kann. Hier kann es Sinn machen, weiterhin eine Maske zu tragen.

Wenig hilfreich sei, dass Österreich bei der Grippe eine der europaweit niedrigsten Impfquoten hat. "Ich weiß nicht, wo das herrührt", wundert er sich. Denn bei den Zecken habe man eine der höchsten Impfquoten, bei der weit wahrscheinlicheren und damit gefährlicheren Grippe jedoch nicht.

Kein Systemrisiko

Bei Corona zeichnet sich derzeit kein Systemrisiko ab, sieht auch Fiedler eine Beruhigung der Situation. Es werde jedoch immer aufgrund der Vorerkrankungen und dem Alter der Patienten Fälle mit schwerem Krankheitsverlauf geben. Auch bei den Mutationen hatte man bislang überwiegend Glück, dennoch bleiben die Gefahren von Long Covid real. Zwar haben fünf bis zehn Prozent der Erkrankten entsprechende Symptome, aber auch davor schütze die Impfung zu einem gewissen Grad. Auch Paxlovid zeige sehr aufbauende Wirkungsergebnisse in der Behandlung von Covid und Vermeidung von Long Covid, spricht Fiedler von einem regelrechten Wundermittel.

Ein Risiko geht jedoch von China aus: Die verwendeten Impfstoffe sind mässig wirksam, die Null-Covid-Strategie verhinderte eine Immunisierung der Bevölkerung - faktisch eine Spielwiese für den Virus. Dementsprechend riskant wird es, das Land zu öffnen. Der beste Schutz bleibe eine hybride Immunisierung, sprich allen vier Impfdosen und eine überstandene Infektion.

Die aktuellen Corona-Zahlen für Vorarlberg:

Aktuell sind 858 Menschen in Vorarlberg mit dem Coronavirus infiziert. Am Donnerestag kamen 168 Neuinfektionen hinzu.

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT/VN)

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