Am Donnerstag sorgte ein Video des VN-Journalisten Maximilian Werner für Aufsehen auf Twitter.
Wer den Clip auch geteilt hat
Der Clip zeigt, wie die FPÖ-Fraktion im Österreichischen Nationalrat geschlossen den Saal verlässt, während einer Rede des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Die hohe Zahl an Zugriffen wurde auch durch das Teilen des Videos von Bild-Chefreporter Paul Ronzheimer begünstigt. Mehr als 277.000 Mal wurde das Video nur auf Twitter schon angezeigt, über 100 Mal zitiert und hat zudem 130 Retweets und 610 "Likes" erhalten.
"Wir haben schon vor Beginn der Video-Schalte gesehen und gewusst, dass die FPÖ etwas plant", sagt Maximilian Werner im VOL.AT-Gespräch. Aus diesem Grund habe er auch sein Smartphone bereitgehalten. die FPÖ-Mandatar*innen betraten das Hohe Haus laut Maximilian Werner mit braunen Taschen. Da sei schnell klar gewesen, dass etwas kommen werde.
Rede im Parlament
Österreich war einer der letzten EU-Staaten, der Präsident Selenskyj die Möglichkeit bot, vor dem Parlament zu sprechen. Die Freiheitlichen stellten sich als einzige Fraktion gegen die Rede des ukrainischen Präsidenten und protestierten, wie angekündigt, gegen seinen Video-Auftritt im Parlament.
FPÖ-Abgeordnete klatschten nicht
Nach der Begrüßung durch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) klatschten die FPÖ-Abgeordneten als einzige nicht. Anstatt dessen zeigten sie zu Beginn von Selenskyjs Ansprache Tafeln mit der Aufschrift "Platz für Frieden" und "Platz für Neutralität", die sie aus braunen Papiersackerln holten und auf ihren Pulten platzierten. Im Anschluss verließen sie geschlossen den Saal.
Kritik von Herbert Kickl
FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl warf den anderen Fraktionen vor, zu "einer gefährlichen und undifferenzierten Endsiegrhetorik übergegangen" zu sein und verwendete damit einen belasteten Propagandabegriff.

Finanzielle Hilfe für die Ukraine
Sobotka betonte in seiner Ansprache an Selenskyj, dass "die politische, finanzielle und humanitäre Unterstützung der Ukraine für die Österreicherinnen und Österreicher ein großes Anliegen" sei. Österreich habe die Ukraine bisher mit über 129 Millionen Euro an finanzieller und humanitärer Hilfe unterstützt und werde diese Hilfe weiterhin leisten. Fast 94.000 ukrainische Vertriebene hätten in Österreich Zuflucht gefunden, und rund 200 österreichische Unternehmen seien in der Ukraine aktiv.
Sobotka versicherte dem ukrainischen Präsidenten, dass sich Österreich beim Wiederaufbau der Ukraine nach Kriegsende "sowohl im Rahmen der EU als auch bilateral, konkret und aktiv beteiligen wird". Dabei stellte er klar: "Das offizielle Österreich ist zwar militärisch neutral, nicht aber politisch."
(VOL.AT)
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